Damit steht die Hertha, die sich in ihrem 90. Europapokal-Spiel für die herbe 1:5-Niederlage am vergangenen Samstag bei Werder Bremen kaum rehabilitieren konnte, im nächsten Gruppenspiel am 3. Dezember vor eigenem Publikum gegen den von Michael Skibbe trainierten türkischen Meister Galatasaray Istanbul gehörig unter Druck. Das erste Heimspiel vor zwei Wochen gegen Benfica Lissabon endete nur 1:1-Unentschieden.
Vor 40.000 Zuschauern im Metalist-Stadion begannen beide Mannschaften trotz Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt sehr engagiert. Die Hausherren besaßen zunächst mehr Spielanteile und sorgten in den ersten zwanzig Minuten für Gefahr vor dem Hertha-Tor. Die Innenverteidiger Josip Simunic (20.) und Kaka (21.) klärten gegen Marko Devic und Edmar gerade noch rechtzeitig. Anschließend kam der Bundesliga-Siebte aber besser in die Begegnung und hätte durch Mittelfeldspieler Gojko Kacar in Führung gehen können.
Der Serbe traf nach einem zu kurzen Abwehrversuch der Osteuropäer von der Strafraumgrenze aber nur die Latte (22.). Elf Minuten später verfehlte Berlins ukrainischer Stürmer Andrej Woronin nach schöner Kacar-Vorarbeit das Tor seiner Landsleute nur knapp. Coach Favre konnte in Charkow, das sich in der ersten Hauptrunde gegen Besiktas Istanbul durchgesetzt hatte, wieder auf Stammtorwart Jaroslav Drobny zurückgreifen. Der Tscheche meldete sich nach überstandenen Wadenproblemen rechtzeitig einsatzbereit.
Dafür musste der Schweizer Coach unter anderem auf Maximillian Nicu (Muskelfaserriss) verzichten. Auch in der zweiten Halbzeit kontrolierten die Berliner das Geschehen. Die Hauptstädter standen sicher in der Defensive und ließen kaum Chancen zu. Auf der Gegenseite setzte Mittelfeldspieler Pal Dardai (54.) einen Schlenzer knapp neben das Metalist-Tor. Ein Schuss von Torjäger Marko Pantelic (68.) wurde abgeblockt. Torhüter Drobny musste das erste Mal bei einem Distanzschuss von Witali Bordian (64.) seine Klasse beweisen.