Innerhalb von zwei Wochen ist bei Bayer das Selbstbewusstsein zurückgekehrt. Nach dem Drittrunden-Erfolg gegen Blackburn und den Siegen in der Bundesliga gegen die Titelaspiranten Schalke 04 (1:0) und VfB Stuttgart (3:1) fahren die Leverkusener laut Trainer Michael Skibbe mit einer "breiten Brust" ins Kohlerevier nach Nordfrankreich. "Kleinigkeiten werden das Duell entscheiden", so Skibbe: "Die Partien werden auf des Messers Schneide stehen."
Ein Tor in Lens ist das erklärte Ziel von Bayer, ansonsten soll wie in Blackburn hinten die Null stehen. "Wir wollen aus einer kompakten Deckung nach vorne spielen", sagte Skibbe und skizzierte die Marschroute gegen den französischen Meister von 1998, der in dieser Saison zur zweiten Kraft hinter Serienmeister Olympique Lyon aufgestiegen ist. Generalstabsmäßig hat Bayer dementsprechend die Vorbereitung auf die Partie in Angriff genommen. In Völler, Skibbe und Manager Michael Reschke hat die komplette sportliche Führung den Auftritt von Lens in der Liga bei Olympique Marseille am Sonntag (1:0) unter die Lupe genommen. Skibbe zeigte sich beeindruckt: "Ich schätze Lens noch eine Kategorie höher ein als Blackburn. Es ist eine spielstarke Mannschaft mit schnellen Angreifern und guten Einzelspielern."
Dennoch Leverkusen ist gut gerüstet: Skibbe kann in Bestbesetzung gegen Lens antreten. Der zuletzt in der Bundesliga gesperrte Sergej Barbarez dürfte für den ohnehin angeschlagenen Tranquillo Barnetta wieder in die Startformation rücken. Auch Rechtsverteidiger Gonzalo Castro hat seine Knieprellung weitgehend auskuriert und steht aller Voraussicht nach zur Verfügung.
Keine Änderung wird es auch im Tor geben, wie Skibbe nochmals klarstellte. So wird Rene Adler, der Stammkeeper Jörg Butt mit zuletzt herausragenden Leistungen verdrängt hatte, sein internationales Debüt geben. "Ich denke, es wird für ihn nicht viel anders sein als bei seinem Debüt in der Bundesliga", meinte Skibbe.