Die "Three Lions" hatten am Mittwochabend durch eine 2:3-Niederlage gegen die bereits qualifizierten Kroaten die EM-Qualifikation verpasst. Ein Unentschieden hätte den Briten das Ticket zur Endrunde gesichert, das stattdessen an Russland ging. Die Russen hatten in Andorra 1:0 gewonnen.
Nach McClarens Entlassung beginnt im Mutterland des Fußballs nun erneut die Suche nach einem geeigneten Nationaltrainer, nachdem die Briten erstmals seit 1994 wieder ein großes Turnier verpasst hatten. Der aussichtsreichste britische Kandidat ist der Nordire Martin O'Neill vom Premier-League-Klub Aston Villa.
Allerdings wird auch über den früheren Torjäger und ehemaligen englischen Kapitän Alan Shearer diskutiert, der noch keine Trainererfahrung besitzt. Im Gespräch sind auch der kürzlich beim FC Chelsea entlassene Portugiese Jose Mourinho und der frühere Bundestrainer Jürgen Klinsmann.
McClaren hatte nach der WM 2006 in Deutschland den Posten des Nationaltrainers vom Schweden Sven-Göran Eriksson übernommen und geht mit einer Amtszeit von nur 15 Monaten in die Geschichte der Verbandes ein. So kurz wie McClaren war kein anderer Trainer für die Nationalmannschaft verantwortlich. Angeblich soll er eine Abfindung in Höhe von rund 3,5 Millionen Euro erhalten, während der Verlust des Verbands durch die Nicht-Qualifikation auf rund 11 Millionen Euro beziffert wird.
Das Meeting des 12-köpfigen FA-Vorstandes hatte um 8.30 Uhr Ortszeit in London begonnen. Geschäftsführer Brian Barwick, der ebenso wie FA-Präsident Geoff Thompson kein Stimmrecht hatte, war bereits zwei Stunden vorher eingetroffen. Da eine FA-Delegation noch am Donnerstagabend zur Auslosung der Qualifikationsgruppen für die WM 2010 in Südafrika nach Durban aufbrechen sollte, musste die Peronalie McClaren schnell geklärt werden.