Damit nahm Bayer erfolgreich Revanche für das 1:1, mit dem die Lausitzer dem Liga-Fünften im Dezember das Hinrunden-Finale verdorben hatten, und feierten gleichzeitig einen gelungenen Einstand vor 18.000 Zuschauern im Ausweichquartier in Düsseldorf.
Dort muss Bayer aufgrund von Ausbauarbeiten an der heimischen BayArena bis zum Sommer sämtliche Heimspiele austragen. Dass dies kein Nachteil sein muss, zeigte die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia gleich bei der Premiere, bei der Nationalstürmer Patrick Helmes (12.), der Tscheche Michal Kadlec (29.) und der Brasilianer Renato Augusto (43.) mit einem sehenswerten Solo über den halben Platz schon im ersten Durchgang sämtliche Zweifel am Sieg ausräumten. In der Nachspielzeit gelang Ervin Skela per Freistoß noch der Ehrentreffer für die Lausitzer.
Cottbus, das zuletzt beim Finaleinzug 1997 über das Achtelfinale hinausgekommen war, zeigte allerdings auch eine erschreckend schwache Leistung. Die Mannschaft von Trainer Bojan Prasnikar zeigte keinerlei Initiative nach vorne, und selbst die oft so kompakte Defensive war völlig ungeordnet. Mit etwas mehr Biss und Konzentration hätte Bayer für ein wahres Debakel der Lausitzer sorgen können. Allein im ersten Durchgang wurden 18:0 Torschüsse für die Rheinländer verzeichnet.
So viele Torschüsse in einer Halbzeit wurden seit Beginn der Datenerhebung noch nie für Bayer erfasst. Dass das erste Spiel in Düsseldorf ein Pokalspiel war, war durchaus eine Kuriosität am Rande. Zuvor hatte Bayer nämlich 14-mal in Folge im Cup-Wettbewerb auswärts antreten müssen. Das letzte Pokal-Heimspiel in der BayArena gab es am 3. Dezember 2002 gegen den damaligen Zweitligisten Waldhof Mannheim. Doch mit kräftiger Mithilfe der Cottbuser wurde die Partie für die Leverkusener zu einer willkommenen Gelegenheit, sich in ihrer Übergangsheimat einzuspielen, nachdem ein Training in der Düsseldorfer Arena wegen der schlechten Platzverhältnisse nicht möglich war.
Die Cottbuser hatten im Vorfeld fleißig Elfmeterschießen geübt. Es zeichnete sich jedoch früh ab, dass es dazu nicht kommen würde. Bayer glänzte nur zwischenzeitlich und spielte lediglich gegen Ende der ersten Halbzeit den schnellen Kombinations-Fußball, den das junge Team schon in der Hinrunde oft zelebriert hatte. Dennoch war die Labbadia-Elf jederzeit Herr der Lage und haushoch überlegen.