"Das ist ein Hammerspiel. Für uns ist es sehr wichtig, dass wir weiterkommen. So ein K.o.-Spiel kann man nicht mehr korrigieren, das ist den Jungs auch bewusst. So werden wir von der ersten Sekunde auch rangehen", sagt Trainer Jürgen Klinsmann vor dem heutigen Auftritt (20.30 Uhr/live im ZDF und bei Premiere) in seiner alten Heimat.
Der ehemalige VfB-Stürmer Klinsmann weiß um die Schwere der Aufgabe, befürchtet aber keinen ähnlich holprigen Start wie am Saisonanfang: "Ich bin überzeugt, dass wir gleich zu Beginn im DFB-Pokal und der Bundesliga ein paar wichtige Akzente setzen werden, weil wir ein ganz anderes Leistungsniveau haben als noch im August oder September. Jetzt ist richtig Leben drin in der ganzen Sache."
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Natürlich könne es einfacher sein, so Klinsmann, aber andererseits seien Stuttgart und Hamburg "gleich eine gute Messlatte. Wir wissen sofort, wo wir leistungsmäßig stehen". Philipp Lahm ergänzte: "Wir können gleich ein Zeichen setzen. Wir können uns nur selbst im Weg stehen."
Bei den Schwaben erinnert man sich derweil gern an den 13. Dezember zurück, an das Remis dank Khediras Doppelpack. Entsprechend selbstbewusst geben sich die Stuttgarter vor der Revanche. "Endlich geht es los. Wir haben Großes vor in der Rückrunde und wollen auch im Pokal weiterkommen. Ich bin überzeugt, wir können das Spiel gewinnen", sagte Teamchef Markus Babbel.
"Wir wissen natürlich, wer da zu uns kommt: Der Meister, der Double-Favorit, der Mitfavorit auf die Champions League. Aber wir sind gut vorbereitet", sagte VfB-Manager Horst Heldt dem Münchner Merkur und ergänzte: "Wir wollen ins Pokal-Endspiel. Da sind wir wie die Bayern, die ja auch sagen: Auf dem Weg zum Titel muss man aus dem Weg räumen, wer kommt." Allein der Name des Kontrahenten hat die jüngsten Personalsorgen bei den Gastgebern, die noch am vergangenen Donnerstag ein Testspiel gegen den Zweitligisten 1860 München wegen zahlreicher Blessuren abgesagt hatten, weitgehend vertrieben. "Gegen den FC Bayern sind alle Wehwehchen auskuriert und vergessen. Da will keiner fehlen", berichtete Heldt.
Allerdings werden Ludovic Magnin (muskuläre Probleme), Neuzugang Timo Gebhart (Trainingsrückstand) und Cacau (Nierenkolik) ausfallen. Die Bayern müssen auf Daniel van Buyten (Magen-Darm-Infekt), Lukas Podolski und Toni Kroos (beide Aufbautraining) verzichten. Im Schatten des Topspiels stehen die übrigen drei Pokal-Begegnungen am heutigen Dienstag. Der Hamburger SV, der die Bayern am Freitag zum Bundesliga-Rückrundenstart empfängt, trifft in seiner "Münchner Woche" im Pokal auf 1860.
Schalke 04 muss beim einzig verbliebenen Drittligisten und Pokalschreck Carl Zeiss Jena antreten (beide 19.00 Uhr/live bei Premiere). Zudem kommt es zum Zweitliga-Duell der beiden Aufstiegsaspiranten SC Freiburg und FSV Mainz 05 (20.30 Uhr).
Der HSV will 22 Jahre nach dem letzten Pokalsieg an alte Erfolge anknüpfen. "Ich träume ganz heimlich davon, dass wir in diesem Jahr Pokalsieger werden. Die Uhr seit unserem letzten Titelgewinn tickt, die wollen wir endlich stoppen", sagt Klubchef Bernd Hoffmann.
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Bei Schalke 04 geht derweil die Angst um. Eine Niederlage beim Vorjahrs-Halbfinalisten aus Jena, der den Einzug ins Endspiel gegen Schalkes Erzrivalen Borussia Dortmund verpasste, könnte die für Trainer Fred Rutten und Manager Andreas Müller angespannte Lage deutlich verschärfen. "Wir brauchen gute Ergebnisse und ich erwarte, dass die Mannschaft den Schalter endlich umlegt", appellierte Müller. Zuletzt gab es gegen unterklassige Gegner in vier Tests nur einen Sieg.
Geht es nach der Mannschaft aus Jena, bleibt es auch dabei. Zwar konnte das Team von Coach Rene van Eck in der Winterpause wegen des Tauwetters kein Testspiel absolvieren und nur am Tag vor dem Schalke-Spiel einmal auf Naturrasen trainieren. Doch mit den eigenen Fans im Rücken will Jena für die nächste Überraschung sorgen. Dank einer mobilen Zusatztribüne wird die Rekordkulisse nach der Wende von 17.600 Zuschauern das Spiel verfolgen.