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Abstiegskandidat Eintracht Frankfurt darf nach dem ersten Einzug ins DFB-Pokalfinale seit 18 Jahren von lukrativen UEFA-Cup-Nächten träumen: Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel gewann das erste Halbfinale gegen den Erstliga-Konkurrenten Arminia Bielefeld 1:0 (1:0) und trifft im Endspiel am 29. April in Berlin auf den Sieger der zweiten Vorschlussrunden-Partie am Mittwoch zwischen Drittligist FC St. Pauli sowie dem deutschen Meister und Cupverteidiger Bayern München. Bei einem Erfolg der Bayern wäre die Eintracht nach ihrem Siegtor durch Ioannis Amanatidis (16.) im Fall der voraussichtlichen Champions-League-Teilnahme des Rekordtitelträgers automatisch für den UEFA-Cup qualifiziert.
Beide Teams agierten drei Tage nach Bielefelds 1:0-Heimsieg im direkten Bundesliga-Duell vor 49.961 Zuschauern in Frankfurts ausverkaufter WM-Arena eine knappe Viertelstunde zunächst äußerst zurückhaltend. Danach ging es in der von WM-Referee Markus Merk (Otterbach) sicher geleiteten Partie jedoch Schlag auf Schlag: Zunächst setzte Bielefelds agiler Abwehrspieler Petr Gabriel einen Kopfball aus acht Metern knapp am rechten Torpfosten der Hessen vorbei (14.), zwei Minuten später folgte die überraschende Führung der Gastgeber durch Amanatidis. Im direkten Gegenzug stockte den Eintracht-Fans jedoch bei einem Schuss von Fatmir Vata an die Latte des Frankfurter Tores gleich wieder der Atem (18.).
Dabei war der viermalige Pokalsieger Frankfurt, der zuletzt 1988 durch ein Freistoßtor des Ungarn Lajos Detari gegen den VfL Bochum den DFB-Pokal gewann, erneut von großen Personalsorgen geplagt ins Spiel gegangen. Funkel fehlte neben den Stammspielern Christoph Preuß (Bandscheibenvorfall), Marko Rehmer (Knieverletzung) und Chris (Fußprellung) auch der Schweizer Nationalspieler Christoph Spycher (Rotsperre). Dafür rückte der Südkoreaner Du-Ri Cha in die Viererabwehrkette. Zudem überraschte Funkel mit der Hereinnahme von Stefan Lexa, der den zuletzt enttäuschenden Francisco Copado ersetzte und das Tor von Amanatidis mustergültig vorbereitete.
Bei den Gästen, die 2005 im Halbfinale mit 0:2 an den Bayern gescheitert waren, kehrte Angreifer Isaac Boakye nach fünfwöchiger Verletzungspause für Artur Wichniarek wieder in die erste Elf von Trainer Thomas von Heesen. Der Ghanaer konnte sich aber wie die gesamte Bielfelder Elf gegen die gute Defensive der Frankfurter im ersten Abschnitt nicht in Szene setzen. Ein Fragezeichen hatte vor Spielbeginn noch hinter dem Einsatz von Bielefelds Keeper Matthias Hain wegen der bevorstehenden Niederkunft seiner Frau gestanden. Da die Wehen bei seiner Frau aber bis zur Abfahrt ins Stadion nicht eingesetzt hatten, stand Hain doch im Tor. ##Picture:float:594:right##
Nach dem Seitenwechsel setzen die Gäste noch einmal alles auf eine Karte. Von Heesen brachte für den zur kommenden Saison nach Frankfurt wechselnden Michael Fink Mittelfeldspieler Roberto Pinto und später noch den Südafrikaner Sibusiso Zuma. Doch die Angriffsbemühungen der Ostwestfalen endeten meist schon weit vor dem Strafraum der Eintracht.
Dagegen blieb Funkels Elf bei Kontern stets gefährlich. So scheiterte Markus Weissenberger mit einem Schuss aus halblinker Position an Gäste-Keeper Hain (55.), Benjamin Köhler traf mit einem Kopfball den Pfosten (75.).