Zwei "alte Bekannte" und ein Neuling haben das Halbfinale um den DFB-Pokal erreicht. Während Titelverteidiger Werder Bremen mit einem souveränen 3:0 (2:0)-Erfolg bei den Amateuren von Bayern München und Schalke 04 durch ein 3:1 (2:1) gegen Hannover 96 zum 18. beziehungsweise 17. Mal die Vorschlussrunde erreichten, zog Arminia Bielefeld mit dem 1:0 (0:0) über Bundesliga-Schlusslicht Hansa Rostock erstmals in der Vereinsgeschichte in die Runde der letzten Vier (19./20. April) ein.
Das Halbfinale, das am Sonntag im Rahmen der ARD-Sportschau (18.08 Uhr) ausgelost wird, komplettiert am Mittwoch der Sieger der Begegnung zwischen dem SC Freiburg und Rekordsieger Bayern München. Das Finale findet am 28. Mai im Berliner Olympiastadion statt.
Borowski und Ismael sorgen für klare Verhältnisse
Der neuerlichen Reise in die Hauptstadt ist Titelverteidiger Werder dank der Treffer von Tim Borowski (8. und 60.) sowie Valerien Ismael (23., Foulelfmeter) einen Schritt näher gekommen. Die Hanseaten sorgten vor 4675 Zuschauern im schneebedeckten Stadion an der Grünwalder Straße von Beginn an für klare Verhältnisse und zerschlugen zugleich die Hoffnungen der "kleinen Bayern" auf ein Traum-Finale gegen die eigenen Profis.
Die Bremer, die neben Kapitän Frank Baumann auch Ivan Klasnic und Ludovic Magnin ersetzen mussten, kamen mit den eisigen Temperaturen besser zurecht und vergaben mit einem verschossenen Foulelfmeter von Ismael noch einen höheren Sieg (25.).
Bielefeld dank Boakye im Halbfinale
In Bielefeld erzielte das "goldene Tor" ausgerechnet Isaac Boakye (54.). Der von zahlreichen Verletzungen geplagte Ghanaer kam erstmals in dieser Saison von Beginn an zum Einsatz. Boakye, der bis dato in dieser Spielzeit nur 35 Minuten in der Liga-Partie beim Hamburger SV absolviert hatte, ersetzte Fatmir Vata (Muskelfaserriss) in der Sturmspitze.
Die Austragung der Partie vor 19.866 Zuschauern war bis eine halbe Stunde vor Anpfiff gefährdet gewesen. Gleich dreimal musste das Spielfeld von Schnee befreit werden, ehe die Partie von Schiedsrichter Uwe Kemmling (Burgwedel) angepfiffen werden konnte.
Mit den widrigen Bedingungen kamen die mit sechs Skandinaviern angetretenen Rostocker, die bisher einmal das Halbfinale des DFB-Pokals erreicht hatten (2000), nur in der Anfangsphase besser zurecht. Vor allem im zweiten Durchgang erarbeiteten sich die Gastgeber ein deutliches Übergewicht.
Zweimal Mike Hanke (42. und 53.) sowie Gerald Asamoah (39.) sorgten vor 60.000 Zuschauern in der Arena AufSchalke nur drei Tage nach dem 1:0 in der Liga für den zweiten Sieg der "Königsblauen" gegen Hannover. 96 war zuvor durch einen verwandelten Foulelfmeter von Nebosja Krupnikovic (27.) in Führung gegangen.
Ailton nur auf der Bank
Schalkes Torjäger Ailton musste zunächst auf der Bank Platz nehmen. S04-Coach Ralf Rangnick nahm den Brasilianer, der mit seinen Wechselankündigungen für Wirbel gesorgt hatte, aus der Startformation, für ihn lief der wiedergenesene Ebbe Sand neben Hanke auf.