Über 80 Minuten hielt Rot-Weiss Essen gegen RB Leipzig stark mit, bevor der Champions-League-Teilnehmer die Essener in ihre Schranken verwies. Am Ende siegte RB standesgemäß mit 4:1 beim Drittligsten. Eine Pokal-Sensation lag eigentlich nur in den ersten zehn Minuten in der Luft.
Was war das bitte für ein Start für RWE? Wahnsinn an der Hafenstraße! RB Leipzig ließ sich schon in der zweiten Minute gnadenlos auskontern. Ramien Safi schaltete an der Mittellinie seinen Turbo an, hätte in der Theorie also noch eingeholt werden können. Doch die Gäste blieben viel zu passiv, Safi gab Gas und schob die Kugel freistehend aus halblinker Position an den rechten Innenpfosten und von dort ins Tor - 1:0 für Rot-Weiss Essen nach zwei Minuten.
Doch vielleicht war die Führung ein bisschen zu verfrüht. Die Leipziger schüttelten sich einmal und spielten ihren Stiefel herunter. Nach nur zwölf Minuten stand es schon 1:1. Benjamin Sesko hatte einen Stellungsfehler von Jose-Enrique Rios Alonso ausgenutzt und zum Ausgleich eingeköpft.
Klar: Die Leipziger hatten, wie vermutet, viel mehr Ballbesitz. Doch bis zur Halbzeit sollte eigentlich nichts mehr passieren. RWE stand hinten sicher und setzte immer wieder Nadelstiche - bis zur 40. Minute.
Rot-Weiss Essen: Golz - Rios Alonso (78. Celebi), Schultz, Kraulich, Voufack - Müsel, Kaparos (68. Eisfeld), Safi (68. Wintzheimer), Brumme - A. Arslan, Vonic
RB Leipzig: Gulacsi - Simakan, Klostermann (66. Henrichs), Orban, Raum (66. Lukeba) - Kampl, Seiwald, A. Haidara (83. Nusa), Xavi (88. Gebel) - Openda, Sesko (83. Silva)
Schiedsrichter: Christian Dingert
Tore: 1:0 Safi (2.), 1:1 Sesko (12.), 1:2 Openda (40.), 1:3 Nusa (84.), 1:4 Xavi (87.)
Gelbe Karten: Rios Alonso, Arslan - Henrichs
Zuschauer: 17.000
Aus dem Nichts gingen die Roten Bullen in Führung! Amadou Haïdara leitete den Gegenangriff mit einem wundervollen Zuspiel auf den am rechten Flügel startenden Sesko ein. Tobias Kraulich und Rios Alonso kamen zu spät und konnten den halbhohen Querpass auf den im Zentrum einschussbereiten Loïs Openda nicht mehr verhindern. Es ging mit 2:1 für die Gäste in die Kabine.
Der zweite Durchgang begann gemächlich, bis RB die Schlagzahl ein wenig erhöhte - dann folgten gefühlt auch Chancen im Minutentakt: Sesko (58., 60., 81.) und Openda (64.) hätten das Ergebnis hochschrauben müssen. Aber immer wieder hatte der starke RWE-Keeper Jakob Golz etwas dagegen.
Leonardo Vonic (77.) konnte mit einem Distanzschuss Peter Gulacsi auch noch einmal prüfen. Mehr kam aber von den Essenern nicht. Besser machte es Antonio Nusa (84.). Der jüngste RB-Zugang machte mit dem 3:1 alles klar. Erneut konterte Leipzig über Xavi, der Tempo machte und links im Strafraum Nusa bediente. Dessen flacher Abschluss fand den Weg ins rechte Eck. Da konnte auch der starke Golz nichts mehr ausrichten. Xavi Simons (87.) belohnte seine starke Leistung mit dem 4:1. Dabei blieb es dann auch gegen aufopferungsvoll kämpfende Essener.