Völlig bedient standen die Stars des FC Bayern auf dem Rasen, während die Außenseiter des 1. FC Saarbrücken ihren Coup ausgelassen feierten. Der Fußball-Rekordpokalsieger aus München ist im DFB-Pokal schon wieder weit vor dem Finale gescheitert.
Auf dem tiefen Boden des Ludwigsparkstadions verlor das Team von Thomas Tuchel am Mittwochabend bei dem Drittligisten mit 1:2 (1:1). Drei Tage vor dem Bundesliga-Kracher bei Borussia Dortmund taten sich die Bayern in dem wegen der vielen Regenfälle lange gefährdeten Zweitrundenspiel mehr als schwer. Neben den enttäuschten Mitspielern hatte Torhüter Manuel Neuer aber noch weitere Gesellschaft: einen Flitzer, der ihm eine lange Nase zeigte.
Nach Schlusspfiff in Saarbrücken lief ein Anhänger der Gastgeber freudetrunken über das Spielfeld uns stoppte direkt vor dem Torwart des deutschen Rekordmeisters. Der Saarbrücken-Fan, gekleidet mit schwarzer Mütze und schwarzer Jacke, baute sich neben Neuer auf und zeigte ihm mit seinen Fingern eine lange Nase.
Und was tat Manuel Neuer? Er schenkte dem Flitzer überhaupt keine Beachtung. Er würdigte ihn keines Blickes und blieb völlig cool. Frustriert zog er seine Torwarthandschuhe aus, während der Flitzer von dannen zog. Bitter für Neuer: Es war erst sein zweites Spiel nach seiner langen Verletzungspause.
Die Bayern waren erst am Spieltag angereist und gingen mit Nationaltorwart Manuel Neuer, der vor vier Tagen sein viel beachtetes Comeback gefeiert hatte, in die Partie. Zuletzt war im Pokal zweimal die zweite Runde und einmal das Viertelfinale Endstation gewesen. Mit einem überaus optimistischen Banner über die ganze Osttribüne erinnerten die FCS-Fans dagegen an den legendären 6:1-Erfolg der Saarländer in der Bundesliga-Saison 1976/77 gegen die Bayern: „Nach tristen Jahren gut erholt, wird die Geschichte heute wiederholt.“