Der SV Straelen steht vor einem der Höhepunkte der Saison. Am Samstag (13 Uhr) trifft der Regionalligist in der ersten Runde des DFB-Pokals auf den Zweitligisten FC St. Pauli. Gespielt wird im Stadion des MSV Duisburg - und damit an dem Ort, an dem die Straelener den Wuppertaler SV im Niederrheinpokal-Finale mit 1:0 besiegt und das nun anstehende Pokalduell mit dem Kultklub aus Hamburg überhaupt erst möglich gemacht hatten. "Es könnte ein gutes Omen sein", sagte SVS-Chef Hermann Tecklenburg über den Umzug an die Wedau.
Aus Kapazitäts- und Sicherheitsgründen hatte sich der Klub dafür entschieden, nicht an der heimischen Römerstraße zu spielen, sondern in das Duisburger Stadion auszuweichen, das mehr als 30.000 Zuschauern Platz bietet. Dabei hätte St. Paulis Trainer Timo Schultz offenbar lieber in Straelen gespielt. Im Interview mit der Rheinischen Post sagte er: "Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich es sehr schade finde, dass das Spiel nicht in Straelen stattfinden kann. Das wäre sicherlich ein Erlebnis für die Stadt und die Region gewesen."
Straelen - St. Pauli: Verantwortliche hoffen auf über 10.000 Besucher
Er sei ein Freund davon, "auch mal in kleinen Stadien zu spielen, wo der Geruch des Holzkohlegrills über dem Platz liegt und die Zuschauer nahe am Geschehen dran sind", begründete Schultz. Der 44-Jährige hoffe dennoch auf "eine entsprechende Resonanz" und dass "die Marke von 10.000 Zuschauern geknackt wird". Straelens Sportchef Kevin Wolze wünschte sich ebenfalls eine fünfstellige Kulisse.
Während der SVS erst zum zweiten Mal überhaupt am DFB-Pokal teilnimmt, schaffte es St. Pauli unter anderem dank eines Sieges gegen den BVB im Vorjahr bis ins Viertelfinale, scheiterte dort an Union Berlin. Es war das erste Mal seit 2006, dass die Hamburger über die zweite Runde hinauskamen. In die laufende Spielzeit in der 2. Bundesliga startete der Fast-Aufsteiger der Vorsaison mit einem Sieg und einem Remis (3:2 Nürnberg, 2:2 Hannover). Straelen hingegen musste zum Pflichtspielbeginn eine Niederlage gegen die U23 von Schalke (0:1) einstecken.
Was den SVS und Pauli verbindet: Beide haben einen größeren Umbruch hinter sich. Im Sommer gab es viel Bewegung in den Kadern und am Niederrhein mit Sunday Oliseh auch einen neuen Coach. Schultz ist informiert: "Straelen hat einen neuen Trainer und auch einige neue Spieler. Daher stellen wir uns ein Stück weit auf eine 'Wundertüte' ein."