„In letzter Zeit denke ich mit meiner Familie öfter darüber nach, ob ich mit dem Fußball aufhöre. Ich will sehen, wie die restlichen Bundesligaspiele verlaufen, und dann abwägen, was zu welchen Bedingungen Sinn macht. Es gibt zwar schon ein paar Anfragen anderer Vereine, aber ich möchte erst mit Borussia reden.“
Gestern wollte er jedoch nicht sprechen, er wollte spielen. Schließlich hat der 35-Jährige, der im Mai den nächsten Geburtstag feiert, in seiner Karriere, „in der ich immer Spaß am Fußball hatte“, ein Manko entdeckt: „Es fehlen mir ein paar Titel.“ Als Abwehrspieler, der bereits als 17-Jähriger bei Waldhof Mannheim in der Bundesliga debütierte, hat er bis vor dem Match gegen Bayern München lediglich zwei Triumphe gefeiert. Mit Bayer Leverkusen hielt er in Berlin den Pokal in die Höhe, mit den Borussen fuhr er vor sechs Jahren die Meisterschaft ein. Vier Tage später hatte er die große Möglichkeit, sich auch eine internationale Trophäe ans Revers zu heften: „Das Finale im UEFA-Cup in Rotterdam haben wir leider verloren.“
So wie in dieser Saison seinen Stammplatz, obwohl ihn Thomas Doll noch vor der Spielzeit, in Sachen Berufseinstellung als „Vorbild“ titulierte. Kritiker werfen ihm vor, dass seine Spielweise nicht mehr zeitgemäß wäre, doch diesen Vorwurf sieht der zweifache Familienvater als nicht berechtigt an: „Es ist ja nicht so, dass ich in den letzten zehn Jahren den Stürmern hinterhergelaufen bin.“
Auch nicht Jürgen Klinsmann, der ihn vor dem großen Fußballspektakel im eigenen Land ausgebootet hatte, der ihm nach seiner Entscheidung ein Gespräch in Aussicht gestellt hatte, das Wörns aber kategorisch ablehnte: „Ich war sauer. Noch heute glaube ich, dass ich in der Sache richtig lag, aber die Unterhaltung hätten wir trotzdem führen sollen.“
Mit seiner Meinung hielt er generell nicht hinterm Berg, so warf er dem damaligen Bundestrainer öffentlich Unehrlichkeit vor und in der vergangenen Saison äußerste er sich auch recht kritisch über die internen Streitigkeiten bei den Borussen.