Trotz des ungefährdeten 3:0-Heimsieges gegen den PSV Eindhoven ist der FC Schalke 04 noch weit von der Qualifikation für das Champions-League-Achtelfinale entfernt. Vor dem abschließenden Gruppenspiel in San Siro, wo die Königsblauen gegen den italienischen Renommierklub AC Mailand mindestens ein 3:3-Unentschieden erzielen müssen, hat sich Schalkes Teammanager Andreas Müller zur Ausgangssituation geäußert.
Frage: "Herr Müller, was ist der 3:0-Sieg von Schalke 04 in der Champions League gegen den PSV Eindhoven wert?"
Andreas Müller: "Er gibt Sicherheit, denn wir sind zumindest im UEFA-Cup. Um in der Champions League zu bleiben, müssen wir in Mailand gewinnen. Denn wir können nicht davon ausgehen, dass Eindhoven in seinem letzten Spiel gegen Fenerbahce Istanbul etwas liegen lässt."
Frage: "Also gibt es in Mailand wieder ein Endspiel für Schalke - wie 1997, als Sie mit den ´Eurofightern´ gegen Inter den UEFA-Cup gewannen."
Müller: "Wir waren zweimal in Mailand und haben zweimal verloren, jetzt beim dritten Mal sollten wir da mal gewinnen. Das UEFA-Cup-Finale haben wir ja erst im Elfmeterschießen gewonnen. Und im Jahr danach sind wir im Viertelfinale gegen Inter ausgeschieden. In Mailand können die Spieler jetzt ihr großes Meisterstück machen. Wenn sie da bestehen, ist für uns in der Champions League sicher alles möglich."
Frage: "Aber wenn es dumm läuft, ist Eindhoven mit drei Toren weiter, und Sie sind mit zehn Treffern draußen."
Müller: "Es ist schon ärgerlich, wenn man sieht, wie gut wir in der Champions League mithalten, es aber versäumt haben, in Eindhoven einen Punkt zu holen oder in Istanbul zu gewinnen. Eigentlich müssten wir ganz klar als Nummer zwei durchlaufen."
Frage: "Wäre der UEFA-Cup ein Trostpflaster?"
Müller: "Wenn man die letzten Spiele sieht, wäre es sicherlich eine Enttäuschung, wenn wir nur im UEFA-Cup spielen würden. Das werden auch die Spieler so spüren, wenn sie die Champions-League-Hymne nicht mehr hören. Wir sind nah dran, aber wir stehen vor einer ganz hohen Hürde."
Frage: "Hätten Sie gedacht, dass ausgerechnet Lewan Kobiaschwili mit drei Toren der Held des Abends sein würde?"
Müller: "Er ist ein Bombenspieler, darüber müssen wir gar nicht reden. Er war in der letzten Saison einer unserer Beständigsten. Jetzt hat er als verkappter linker Stürmer gespielt mit allen Freiheiten nach vorne. Seine beste Position ist sicherlich da vorne, als Verteidiger ist er verschenkt."
Frage: "Dass Trainer Ralf Rangnick in den vergangenen Spielen mit nur einem zentralen Stürmern und zwei offensiven Kräften auf den Außenbahnen spielen lässt, kommt ihm also entgegen?"
Müller: "Damit kann man am besten Druck erzeugen. Man hat zwar nur einen Stürmer, aber weitaus mehr Tormöglichkeiten als mit zwei Angreifern. Die Raumaufteilung ist besser, fast jeder Spieler ist auf seiner Idealposition. International spielen die meisten so. Ich halte es für sinnvoll, daran festzuhalten."