Deportivo La Coruna hat sich im Halbfinal-Hinspiel der Champions League mit dem 0:0 beim FC Porto eine akzeptable Ausgangsposition für das Rückspiel am 4. Mai erspielt. Defensiv und ohne großen Offensivdrang stellten sich die Spanier im Estadio do Drago dem international erfahreneren Team aus Portugal taktisch klug, aber wenig attraktiv in den Weg und ließen über 90 Minuten kaum hochkarätigen Torchancen zu.
Die Galizier hatten zuvor Vorjahresfinalist Juventus Turin im Achtelfinale und im Viertelfinale Titelverteidiger AC Mailand aus dem Rennen geworfen und könnten im Endspiel in der Arena AufSchalke am 26. Mai dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte perfekt machen. Am Dienstag hatte sich der AS Monaco mit dem 3:1 über den FC Chelsea London ebenfalls eine günstige Ausgangsposition geschaffen.
Wenig Spielfluss
Porto versuchte in der Anfangsphase, das Spiel zu machen und drückte auf das Tempo. In der 18. Minute scheiterte Maniche Ribeiro mit einem fulminanten 20-Meter-Schuss, aber danach litt die Begegnung vor 50.000 Zuschauern unter zahlreichen Unterbrechungen. Ständige Fouls auf beiden Seiten ließen keinen Spielfluss zu. Die einzige Chance für La Coruna vergab die einzige Sturmspitze Walter Pandiani schon in der Anfangsphase. Schon zur Halbzeitpause machten die Fans ihrem Unmut mit Pfiffen Luft.
Im zweiten Durchgang das gleiche Spiel. Wiederum Maniche sorgte in der 67. Minute mit einem Schuss an die Querlatte für das Porto-Highlight. Die Atmosphäre in der portugiesischen Hafenstadt war aufgeheizt, und Schiedsrichter Markus Merk aus Kaiserslautern hatte alle Hände voll zu tun, um die Begegnung im Griff zu behalten. Nach einer Tätlichkeit sah Deportivo-Akteur Jorge Andrade in der 88. Minute die Rote Karte.
"Wir haben die einmalige Chance, mit La Coruna Geschichte zu schreiben", hatte Spielmacher Juan Carlos Valeron vor dem Spiel gesagt, "wir wollen sie unbedingt nutzen, wir wollen nach Gelsenkirchen." Deportivo-Trainer Javier Irureta hat der Champions League alles andere untergeordnet. "Beide Teams kennen sich in- und auswendig", sagt der Baske, "ich hoffe aber, dass es für uns ein kleiner Vorteil ist, das Rückspiel zuhause zu spielen." Entsprechend traten die Spanier auf. Kein Risiko, nur kein Tor kassieren.