Herr Klopp, haben Sie auch nur zu hoffen gewagt, dass Sie so einfach in Istanbul würden gewinnen können? Ich fand das gar nicht so locker. Wir haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht, aber Galatasaray hat nicht aufgegeben, erst nach dem 0:4. Wir haben heute vieles – nicht alles -, aber vieles gut gemacht, waren sehr diszipliniert, haben tiefer gestanden und daraus resultierend tolle Tore geschossen.
In der Bundesliga läuft es nicht gut, in der Champions League schon. Kann es sein, dass die Gegner in Europa den BVB weniger gut kennen? Ich denke nicht, dass das so ist, das würde mich sehr überraschen. Im Moment müssen ein paar Sachen zusammenkommen, damit wir Spiele gewinnen. Galatasaray ist eine Fußball spielende Mannschaft. Das haben wir gut verteidigt und sie haben uns nicht gut verteidigt. Deshalb haben wir hoch verdient gewonnen.
Wie groß ist die Erleichterung über den Sieg? So außergewöhnlich dieses 4:0 auch sein mag: Ich habe jetzt noch keine drei Gläser Champagner getrunken, weil Sven Bender wegen seiner Verletzung gar nicht erst in der Kabine war, Mats Hummels und Shinji Kagawa über muskuläre Probleme klagen und ausgewechselt werden mussten. Noch dreimal schlafen dann steht Hannover da. Aber wir müssen jetzt bereit sein für dreckige Siege.
Wie kam es zu dem Experiment mit Sokratis als drittem Innenverteidiger in der Viererkette? Ich bin glücklich, dass es funktioniert hat. Es war wichtig. Seine Zweikampfstärke konnten wir in vielen Situationen gut gebrauchen. Im Spaß habe ich nach dem Spiel zu ihm gesagt, dass er sich dort jetzt festgespielt hat. Aber es könnte sein, dass wir das noch öfter mal sehen werden. Denn jetzt war der Zeitpunkt, Kevin Großkreutz mal eine Pause zu geben. Und dann haben wir gleich eine Option mehr im Mittelfeld, das auf dem Flügel auch nicht gerade überbevölkert ist.