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Milan kämpft gegen Liverpool und um die Ehre
"Es tut immer noch weh"

Milan kämpft gegen Liverpool und um die Ehre
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Die italienischen Tageszeitungen "Gazzetta dello Sport" und "Tuttosport" haben das heute stattfindende Champions-League-Endspiel bereits vor dem Anpfiff zum "spannendsten und schönsten Finale" erhoben. Bei der Neuauflage des Duells von vor zwei Jahren will der AC Mailand ab 20.45 Uhr die größte Schmach der Klubgeschichte tilgen, Gegner FC Liverpool dagegen einen weiteren Erfolg verbuchen. Die Revanche im Kampf um die Champions-League-Krone im Olympiastadion von Athen bürgt in jedem Fall für Spannung und Brisanz. "Es tut immer noch weh", erklärte Milan-Kapitän Paolo Maldini mit Blick auf die unglaublichen Ereignisse im Endspiel der "Königsklasse" 2005.

In Istanbul hatte Milan zur Pause mit 3:0 geführt und musste in "sechs Chaos-Minuten" (Trainer Carlo Ancelotti) nach dem Wechsel den Ausgleich hinnehmen und verlor das anschließende Elfmeterschießen mit 2:3.

Foto: firo.

Weltmeister Gennaro Gattuso wird der Albtraum "immer in Erinnerung bleiben. Es schmerzt immer noch, wenn ich daran denke". Und der brasilianische Routinier Cafu fasste das Milan-Fiasko am 25. Mai 2005 sehr bildlich zusammen: "Es war so, als ob Dir ein Klavier auf den Kopf gefallen ist." Beim Gedanken an das Finale von vor zwei Jahren fangen die Augen der Liverpool-Stars hingegen an zu glänzen. Deshalb gab "Reds"-Kapitän Steven Gerrard die Marschroute für Athen klar vor: "2005 war die beste Erfahrung in meinem Leben als Fußballer. Ich habe in meinem Zimmer Fotos von den Szenen in Liverpool hängen, als wir mit dem Pokal nach Hause kamen. Ich will mir noch mehr aufhängen. Ich will einen weiteren Stern auf dem Trikot."

Im Milan-Kader stehen noch acht, im Kader von Liverpool noch neun Spieler aus der magischen Nacht. Trotz der schmerzlichen Erinnerungen gibt es beim sechsmaligen Gewinner der wichtigsten Trophäe im europäischen Klub-Fußball keine Rache-Gefühle.

Foto: firo.

"Die Tatsache, dass wir wieder gegen Liverpool spielen, könnte als unsere persönliche Vendetta angesehen werden. Aber wir haben nichts gegen sie. Wir haben jetzt vielmehr die Chance, ein neues großes Kapitel in unserer Klubgeschichte zu schreiben", sagte Maldini, der vor seinem achten Landesmeister-Finale steht. Der 38-Jährige laboriert allerdings immer noch an den Folgen einer Verletztung im linken Knie, weshalb Ancelotti bis kurz vor Anpfiff auf die mögliche Nominierung des Routiniers wartet.

Ebenso sieht es der brasilianische Offensivstar Kaka, der bereits zehn Tore im laufenden Wettbewerb erzielte und bei zwei weiteren den Champions-League-Rekord von Ruud van Nistelrooy (12) einstellen könnte: "Ich sehe es nicht als Revanche an. Es ist vielmehr eine Gelegenheit, diesen schwarzen Tag wieder gut zu machen.

Milan-Boss Sivio Berlusconi sieht seine Mannschaft natürlich vorn. "AC Mailand wird siegen, weil wir deutlich stärker sind. Wir suchen keine Revanche gegen Liverpool, sondern kämpfen um ein weiteres Kapitel Fußballgeschichte", wurde der frühere italienische Ministerpräsident im Tuttosport zitiert. Ein ähnlich dramatisches Finale wie das vor zwei Jahren kann sich aber keiner vorstellen. "Wir haben unsere Lektionen aus dem schlechten Start gelernt. Das Spiel wird mit viel mehr Vorsicht gemacht. Die Defensive wird viel stärker sein", sagte Gerrard, und Milans niederländischer Mittelfeldroutinier Clarence Seedorf meinte: "Wenn wir das Finale 2005 noch 20-mal spielen würden, würden wir es immer gewinnen. Eines ist sicher: Diesmal gibt es kein Elfmeterschießen."

In der Woche vor dem Finale gab es in Italien eine Diskussion, ob der AC Mailand wegen der Verwicklung in den Fußball-Skandal 2006 überhaupt in der "Königsklasse" hätte spielen dürfen. Ursprünglich waren Milan für die Serie-A-Saison 2005/2006 44 Punkte abgezogen worden. Diese Strafe wurde in der Berufung auf 30 Zähler reduziert, womit die Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation gesichert war. Kaka: "Wir haben das ganze Jahr unter Dauerfeuer gestanden. Jetzt, wo wir unsere Ziele erreicht haben, ist es an der Zeit, dass die Leute uns dafür loben."

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