Natürlich kann man Borussia Dortmund grundsätzlich verstehen. Der Verein will Ruhe, schließlich ist die Qualifikation für die Champions League immer noch nicht festgezurrt. Und der Mann, der die Mannschaft zumindest so einstellen soll, dass gegen Hoffenheim nicht eine weitere Blamage folgt, heißt immer noch Peter Stöger.
Doch mittlerweile ist die Diskussion an einem Punkt angelangt, an dem das Ende von Stöger nur noch als unausgesprochene Wahrheit angesehen werden kann. Deswegen schaden die ständigen Dementis vor allem dem Trainer, dem man in Interviews ja bereits anmerkt, dass er selbst nicht mehr von einer Weiterbeschäftigung ausgeht. Nur sagen darf er dies nicht. Der Verlierer der Rode-Posse ist Stöger.
So steuert die Beschäftigung des Österreichers auf ein unwürdiges Ende zu. Ein Ende, das der 52-Jährige ganz sicher nicht verdient hat. Denn Stöger hat die Borussia in einer tiefen Sinnkrise übernommen und hat es immerhin geschafft, die Mannschaft so zu stabilisieren, dass die Champions League wohl erreicht wird. Dafür gebührt ihm Dank. Kein Hohn.
Trotzdem müssen auch die Verantwortlichen des BVB gemerkt haben, dass es kein Zukunftsmodell sein kann, einem Trainer von vorneherein nur für wenige Monate das Vertrauen zu schenken. So wird seine Position geschwächt. Weil: Welcher Spieler hört schon auf einen Trainer, dessen Ende nah ist? Das klappt nur bei Jupp Heynckes.