Beim ehemaligen Deutschen Meister aus Moers haben die Verantwortlichen den Glauben an den Klassenerhalt aber noch nicht aufgeben. „Über die 2. Liga sprechen wir noch nicht. Ich gehe davon aus, dass wir noch zwei Spiele – gegen Wuppertal und Bühl – gewinnen“, erklärt Co-Trainer Simon Brimmers.
Wenn am Samstag in der Sporthalle Adolfinum das West-Derby angepfiffen wird (19.30 Uhr), kommen automatisch auch Erinnerungen an bessere Zeiten auf. Vor rund 2.000 Zuschauern trafen die beiden Klubs 1992 im entscheidenden Spiel in den Play-offs aufeinander, der Moerser SC wurde Meister, die TITANS Vize. Im Hinspiel allerdings setzte sich Wuppertal deutlich mit 3:0 durch. „Bei uns gibt es mittlerweile aber extrem aufsteigende Tendenzen“, betont Brimmers.
Im Sommer wurde in Moers – wieder einmal – ein großer Umbruch vorgenommen. Getreu dem bewährten „Moerser Modell“ entschloss sich der Vorstand, das Team zu verjüngen und allmählich wieder an die Volleyball-Spitze heranzuführen. Bei diesem Konzept lag allerdings auch die Problematik. „Wir haben das jüngste Team in der Liga. Die Spieler sind noch zu unerfahren. Unser großes Manko ist, dass jemand fehlt, der in den entscheidenden Situationen die Verantwortung übernimmt“, meint Brimmers, der seit dieser Saison neben Cheftrainer Chang Cheng Liu als „Co“ fungiert.
Der 22-Jährige weist aber auch auf den Lernprozess hin: „Unser Team lebt mittlerweile vom Kollektiv. Die Last wird auf mehreren Schultern verteilt.“ Und während es in der ersten Phase der Saison häufig 0:3-Klatschen gab, musste sich der Moerser SC zuletzt zumeist nur knapp geschlagen geben.
Einen möglichen Abstieg in die 2. Bundesliga würde Brimmers nicht allzu dramatisch sehen: „Die 2. Liga ist nicht besonders stark. Die Jungs, die auch in der kommenden Saison zusammen bleiben, könnten Erfahrung sammeln. In zwei, drei Jahren wollen wir dann wieder oben dabei sein.“
Aber daran verschwenden die Verantwortlichen noch keine Gedanken. Denn zunächst soll am Samstag gegen die TITANS der vierte Saisonsieg gelingen und anschließend auch der Klassenerhalt geschafft werden.