Zumindest wird am Samstag in der Sporthalle Adolfinum (Spielbeginn 19.30 Uhr) für den Tabellenletzten erneut ein „Schicksalsspiel“ angepfiffen.
Reviernachbar Bottrop hat sich mit der Verpflichtung eines klasse Zuspielers (Jonathan Winder) nach neun Niederlagen in Serie aus dem Abwärtsstrudel befreien können und die „Rote Laterne“ abgegeben. Die „Adler“ müssen es aus eigener Kraft schaffen. Allerdings plagt Viktor Bird eine Langzeitverletzung und Tim Broshog hat weiterhin Knieprobleme. Gabor Nacsa, der sich im Spiel in Bad Dürrenberg-Spergau eine Zerrung zugezogen hatte, scheint wieder einsatzbereit zu sein – kann sich aber im Training immer noch nicht voll belasten. So geht der MSC nicht nur mit einem personellen Handicap in die Partie gegen NKW, sondern auch mit der psychologischen Bürde einer Niederlagenserie.
Probleme im Endkampfverhalten
Die Konzentration in der Schlussphase, „das Endkampfverhalten“, war in den letzten Spielen das große Problem beim MSC. Man spielte ordentlich mit (Rottenburg, Bühl, Franken, Dürrenberg), führte sogar noch kurz vor Satzende und gab dann mit so genannten „unforced errors“ das Spiel aus der Hand. Unerklärlich für Trainer Chang Cheng Liu, der im konkreten Fall noch Anweisungen gab und dann mit ansehen musste, wie Spieler „wahrnehmungsfrei“ agierten und nicht fokussieren konnten.
Auch bei den Netzhoppers lief es in den letzten Wochen nicht besonders rund. Nach gutem Start in die Saison kommt die Mannschaft vom Ex-Moerser (Deutscher Meister mit Moers in 1992) Mirko Culic mit einer Mini-Niederlagen-Serie ins Adolfinum – im Vergleich zum MSC allerdings noch harmlos. Vier Spiele in Folge wurden verloren.
Liu: "Warte darauf, dass der Knoten platzt"
Trotz Niederlagenserie ist der Optimismus bei den „Adlern“ und auch bei Chang Cheng Liu nicht abhanden gekommen. Liu: „Wir haben uns gesteigert und die klaren, deutlichen Satzverluste sind passé. Wir sind jetzt oft kurz davor – und jetzt warte ich darauf, dass der Knoten endlich platzt und wir in der Endphase Sätze und Spiele für uns entscheiden können.“
Dabei will der MSC-Coach das Thema „Gewinnen müssen“ nicht unnötig strapazieren. Liu: „Dieses permanent zu wiederholen bringt nichts und verstellt den Blick. Jeder muss sich auf seine Aufgaben konzentrieren. Es geht zunächst einmal um Nahziele. Wer auf´s Feld geht und meint mit seinem nächsten Ball den Klassenerhalt sichern zu müssen, belastet sich unnötig. Die Konzentration gilt der aktuellen nächsten Situation – der nächste Punkt ist das wichtigste.“