Die French Open sind das einzige Grand-Slam-Turnier, das Federer noch nie gewonnen hat. Insgesamt hat er zehn Major-Titel zu Buche stehen. Den deutschen Profis, von denen sich Philipp Kohlschreiber und Martina Müller am Donnerstagabend als letzte in der zweiten Einzelrunde verabschiedet hatten, blieben dagegen nur die Doppel-Wettbewerbe. Daviscupspieler Alexander Waske hatte mit dem Rumänen Andrei Pavel schon im vergangenen Jahr das Halbfinale erreicht, diesmal zog das Duo durch einen 6:1, 6:1-Erfolg über Chris Haggard/Lee Hyung-Taik (Südafrika/Südkorea) ins Achtelfinale ein.
Dort wartet in Mark Knowles/Daniel Nestor (Bahamas/Kanada) eines der weltbesten Doppel. Roger Federer war nach seinem dritten Sieg ohne Satzverlust trotz des Regens der vergangenen Tage ganz entspannt. `Die Bedingungen hier waren bislang nicht gerade einfach. Ich bin froh, dass ich das Achtelfinale ohne Satzverlust geschafft habe´, sagte Federer. Seinen nächsten Gegner, der bei den US Open 2006 erstmals das Halbfinale bei einem Grand Slam erreicht hatte, kennt er nach neun Siegen und keiner einzigen Niederlage sehr gut. `Juschni war schon lange bekannt dafür, im Training fantastsich zu spielen. Jetzt kann er das auch im Match umsetzen´, meinte Federer.
Bei den Frauen entwickelt sich die Serbin Jelena Jankovic immer mehr zum heißen Siegtipp. Die 22-Jährige, die in diesem Jahr bereits drei Turniere gewonnen hat, setzte sich mit 6:4, 4:6, 6:1 gegen die frühere Weltranglistenerste Venus Williams durch. `Ich denke noch nicht an den Turniersieg. Aber mein Selbstvertrauen ist natürlich weiter gestiegen´, sagte Jankovic. Zudem hat Serbien in seiner zweiten Top-Ten-Spielerin Ana Ivanovic, die erst am Samstag zu ihrem Drittrundenmatch antreten musste, noch eine weitere Hoffnung im Rennen. Titelverteidigerin Justin Henin (Belgien) und Australien-Open-Siegerin Serena Williams sind derweil bereits ins Achtelfinale eingezogen.
Im deutschen Lager hielt sich die Enttäuschung über das insgesamt wenig ruhmreiche Abschneiden insgesamt in Grenzen, den ganz großen Wurf hatte ohnehin niemand erwartet. `So negativ es ist, dass keine Deutsche die dritte Runde erreicht hat: Ich ziehe grundsätzlich ein positives Fazit. Denn die jungen Spielerinnen um Andrea Petkovic haben Anschluss gefunden, und das ist die Generation, auf die ich bauen muss´, sagte Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner.