Vor dem Gastspiel beim Ranglistenletzten TV Gelnhausen am kommenden Samstag, 14. April (19.30 Uhr, Realsporthalle) - danach geht es noch gegen die HG Oftersheim (H), HBR Ludwigsburg (A), Concordia Delitzsch (H), TSG Friesenheim (A), TV Kirchzell (A), TSV Dormagen (H) - unterhielt sich RevierSport mit dem neuen Coach Jens Pfänder (47), der vom dreifachen deutschen Meister bis zum 30. Juni 2008 gebunden wurde.
Jens Pfänder, Sie sind Diplomsportlehrer, dazu auch Lehrwart des Deutschen Handball Bundes, also auch mit Wissen auf dem Gebiet der Psychologie ausgestattet. Ist das aktuell ergiebige Feldforschung? Wir versuchen, unseren Sport noch besser auszuüben, als wir das zuletzt gemacht haben, dazu gehört auch die Pychologie, die jetzt logischerweise einen großen Stellenwert einnimmt. Ich gehe prinzipiell immer vom Punkt Null aus und versuche, positive Ansätze zu finden, es hat natürlich einige Hürden gegeben, aber da arbeiten wir dran. Wenn ein neuer Trainer kommt, will der natürlich immer seine Ideen umsetzen. Der Druck ist da, mit dem muss man umgehen, so arbeite ich aber auch gerne.
Ihren 2008-Kontrakt möchten Sie auch nicht in Liga zwei erfüllen, korrekt?
Es wäre mir sehr recht, wenn wir unseren Job nur noch vorübergehend in dieser Klasse ausüben würden.
Sie zogen sich nach dem letzten Sieg erst einmal kurz in die Kabine zurück, war es so schlimm?
Das mache ich generell so, das hatte nichts mit dem Hüttenberg-Spiel zu tun. Dadurch suche ich ersteinmal meine Ruhe, versuche, das Ganze zu reflektieren, also ist das eher der Normalfall. Wenn ich nach der letzten Begegnung gestresst gewesen wäre, hätte ich niemals erste Liga trainieren dürfen. So sehe ich das einfach, ich fand das Match auch nicht so furchtbar spannend, bei den Zuschauern ist das vielleicht anders angekommen. Es war eine Herausforderung, aber es kommen noch andere Dinge auf uns zu. Gelnhausen bringt Sie am Samstag nicht aus der Spur - oder?
Nein, wir sind Tabellenführer, haben allen Grund, selbstbewusst aufzutreten, das werden wir natürlich auch beim TVG machen. Wir haben zwar drei, vier Jungs, die ständig in der Reha behandelt werden, aber es wird auf die Zähne gebissen, es muss jeder ran, darüber wollen wir auch nicht zu viel reden.
Sie stiegen in der Saison 2003/2004 mit dem TUS Nettelstedt-Lübbecke mit fantastischen 68:0 Punkten auf, jetzt gilt es, bis zum letzten Spieltag zu zittern. Damals hatte ich eine ganze Vorbereitung, die hatte ich jetzt nicht, ich bin in einer anderen Situation aufgeschlagen, das ist eine völlig andere Welt. Auch für mich ist die Situation neu, ich stieg zum ersten Mal mitten in einer Saison ein, besser gesagt im letzten Drittel. Man findet eine Mannschaft in einer Stresssituation vor, muss die Leute einschätzen.
Dann kommt der aktuell Vize Dormagen - könnte das zum High-Noon werden?
Auf dieses Spiel müssen wir uns vorbereiten. Wir gehen im positiven Sinne davon aus, dass es so bleibt, wir arbeiten auf den erfolgreichen Schlussabschnitt hin.