Die 8.817 Zuschauer im Düsseldorfer ISS-Dome hatten sich jedenfalls in weiser Voraussicht für das Premium-Paket entschieden und bekamen beim 2:1 (1:0, 1:1, 0:0)-Erfolg der Pinguine das beste und kriminell spannende Spiel der ohnehin schon hochklassigen Serie zwischen DEG Metro Stars und Krefeld Pinguinen angeboten.
Für das durchweg hohe Tempo zeichneten zu Beginn aber fast ausschließlich die Gastgeber verantwortlich. Zehn Minuten lang drückten die Rot-Gelben das Gaspedal bis aufs Blech durch, die Pinguine hatten ihre liebe Not, sich dem Feuerwerk der Landeshauptstädter zu widersetzen. Und dann auch noch das: Jean-Francois Fortin und Charlie Stephens mussten nacheinander auf der Büßerbank Platz nehmen – 1:11 Minuten doppelte Überzahl für Rot-Gelb! Das kann ja heiter werden, fürchteten die Krefelder Fans. „Aber so ist das eben manchmal im Sport, wenn man denkt, dass jetzt auf jeden Fall ein Tor fällt, fällt eben keins“, resümierte DEG-Coach Harold Kreis später lebensklug.
Und so war diese Szene so etwas wie der Schlüssel zum Spiel. Nach der schadlos gemeisterten Drei-gegen-fünf-Situation hatte Krefeld plötzlich wieder einen Fuß in der Tür und Düsseldorf einen kleinen Knacks abbekommen. Wieder Kreis, diesmal metaphorisch: „Diese Szene hat den Wind aus unseren Segeln genommen und in die Segel der Krefelder gehaucht.“ Wovon sich die Pinguine natürlich gerne beflügeln ließen. Der Treffer zum 1:0 durch Roland Verwey (20.) krönte eine Leistungssteigerung, die fast schon als Comeback durchgeht.
Und da sich die Seidenstädter in dieser Serie offenbar bestens aufs doppelschlagen verstehen, klingelte es nach der ersten Unterbrechung gleich wieder im Kasten von Jamie Storr, der bei dem Treffer von Richard Pavlikovsky (22.) allerdings schon wieder keine glückliche Figur abgab. Der Rest ist schnell erzählt, Düsseldorf rannte an und kam noch zum Ausgleich durch Ryan Caldwell (33.), zu mehr reichte es nicht. Der DEG fehlte die letzte Durchschlagskraft, Krefeld verteidigte aufopferungsvoll.
So hatte Pavlov für seine Defensive auch noch ein Extra-Lob in petto: „Ich glaube, wir haben defensiv viel besser und kompakter gespielt als noch am Sonntag. Die Mannschaft hat großes Herz gezeigt, deshalb bin ich sehr zufrieden.“ Kreis schaute aber gleich wieder nach vorn: „Wir haben trotzdem nur ein Spiel verloren, das müssen wir abhaken und versuchen, am Freitag wieder auszugleichen.“