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DEG Metro Stars: Heute "Endspiel" gegen Berlin
Reid wie entfesselt

DEG Metro Stars: Heute "Endspiel" gegen Berlin
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Die Stimmung im ISS-Dome war gedämpft. Zehneinhalb Minuten lang – und dann wurde Brandon Reid entfesselt! Der Kanadier traf zum 1:0 und riss so seine DEG Metro Stars und die Zuschauer aus der Lethargie. Fortan spielte der achtmalige Deutsche Meister die Eisbären Berlin an die Wand, das Publikum feierte frenetisch.

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Und das war noch längst nicht alles, was der 27-Jährige an diesem Abend zu bieten hatte, denn er ließ noch die Treffer zum 2:0 und 4:0 folgen und machte so das heutige Endspiel um den Finaleinzug erst möglich.

Dabei hatte sich Reid bislang nicht als Torjäger ausgezeichnet: In 56 Hauptrundenspielen hatte er trotz starken 32 Vorlagen lediglich zwölf Tore erzielt, eine Verlängerung des am Saisonende auslaufenden Vertrages rückte für ihn in immer weitere Ferne. Zu wenig konstant waren die Leistungen des Mannes, der 2004/2005 in seiner ersten Saison in der Deutschen Eliteliga für die Hamburg Freezers gute 18 Tore und 32 Vorlagen verbuchen konnte. In Düsseldorf blieb er den Beweis seiner Gefährlichkeit lange schuldig, glänzte lediglich mit bemerkenswerter Schlittschuhkunst, aber weniger durch Vollstrecker-Qualitäten.

Doch diese hat der Center rechtzeitig in den Play-offs gefunden: Dort erzielte er bislang in zwölf Partien sechs Treffer und gab vier Assists – eine Quote, die angesichts der Hauptrunden-Statistik nahezu unglaublich ist.

Nur Patrick Reimer hat ein Tor mehr geschossen, nur Rob Collins vier mehr vorbereitet – zusammen könnten diese drei die Erben des fast schon legendären „KVK-Sturms“ werden, der nach der Saison auseinander geht, da nur Daniel Kreutzer bleibt, während Tore Vikingstad und Klaus Kathan nach Hannover wechseln.

Nur Patrick Reimer traf in den Play-offs öfter als Brandon Reid. (RS-Foto: firo)

Doch noch ist der Verbleib von Reid am Rhein unklar. Er selbst möchte sich dazu ebenso wenig äußern, wie sein Trainer-Manager Lance Nethery, der jeglichen Kommentar zu Verträgen auf „nach der Saison“ verschiebt.

Nach RS-Informationen hatte Reid ein erhebliches Sümmchen mehr verlangt, das die Metro Stars angesichts seiner durchwachsenen Leistungen nicht ohne weiteres zahlen wollten, da sie die Spielzeit aufgrund fehlender Zuschauer ohnehin mit einem Minus von mehr als einer halben Million Euro abschließen werden.

Mit seinem Dreierpack, nach dessen Vollendung Reid lächelnd drei Finger in die Luft reckte, hat der in Kirkland geborene Stürmer aber beste Werbung in eigener Sache betrieben. Allerdings dürfte sein Marktwert dadurch kaum gefallen sein. Denn wie er beim ersten und zweiten Treffer Berlins Goalie Rob Zepp mit seinen Körpertäuschungen vernaschte, war schon mehr als sehenswert.

Der Angreifer meinte zu seinem zweiten Tor, das Darren van Impe mit einem Lupfer in Unterzahl wunderschön vorbereitete: „Impie spielt einen schönen Pass, ich habe nur noch einen Verteidiger vor mir und weiß, er geht nach rechts und so kam es auch. Dann habe ich nochmal die gleiche Bewegung wie beim ersten Tor gemacht und es hat geklappt.“

Drei Treffer in einem Spiel – das kommt nicht häufig vor, doch Reid wollte das nicht als Sternstunde verstehen: „Klar ist das was Besonderes, aber ich muss dafür meinem Team danken. Ein perfekter Abend ist es erst, wenn wir den ganzen Weg geschafft haben.“ Also die Deutsche Meisterschaft zu gewinnen – dank dem entfesselten Reid ist das Tor dahin wieder auf. Dafür müssen die Metro Stars allerdings erstmals in den Play-offs in Berlin gewinnen, sonst sind sie im Halbfinale gescheitert. Daher gibt es heute ein Endspiel um das Finale.

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