Seit fast 25 Jahren sind beide befreundet, diese Beziehung habe unter der Verzögerungstaktik von Jackson nicht gelitten, beteuert Nethery: „Das eine ist unsere Freundschaft, das andere geschäftlich. Er versteht meine Seite und ich seine. Bei mir ist es so, dass wir Mitte Mai haben und ich reagieren muss, weil am 7. September die neue Saison beginnt.“ Jackson weilt seit dem Play-off-Aus in seiner amerikanischen Heimat Wichitas und konnte sich im Kreise seiner Familie bislang noch nicht für ein weiteres Engagement in Deutschland entscheiden. Nethery sagte ihm vergangenen Montag per Telefon, dass er sich nach neuen Kandidaten umsehe, mittlerweile pflegen beide noch SMS-Kontakt, doch warten werden die Düsseldorfer nicht mehr auf den US-Amerikaner.
Das Profil für einen neuen Coach beschreibt Nethery so: „Er muss in unser Konzept passen, mit jungen Leuten arbeiten wollen und attraktives, offensives Eishockey spielen lassen. Wenn einer kommt und sagt: ,Ich will jedes Spiel 1:0 gewinnen’, dann werden wir sicher getrennte Wege gehen.“ Zwar weiß der Kanadier, dass man auch mit Minimalisten-Eishockey Meister werden kann, erklärt aber: „Wir müssen auch die Halle voll kriegen. Und wenn wir in der vergangenen Saison einen Schwachpunkt hatten, dann, dass wir zu wenig Tore geschossen haben. Das soll sich jetzt mit einem tiefen und hungrigen Kader ändern.“ Der neue Coach müsste nicht einmal die Deutsche Eishockey Liga (DEL) kennen, meint Nethery: „Er kann völlig neu in die Saison reingehen, aber dann wäre es schön, wenn wenigstens der Co-Trainer, den wir auch noch suchen, die DEL schon kennt.“ Da hat Nethery also noch jede Menge Arbeit und ist in diesen Tagen wirklich nicht zu beneiden.