Immer wieder stellt er das Team in den Vordergrund, um seine Person macht er wenig „Tamtam“. Die Mannschaft habe einen tollen Charakter. Das macht er besonders am Drama um Nationaltorhüter Robert Müller fest. Nach dessen Gehirntumorerkrankung habe die Mannschaft ganz eng zusammengehalten, in jenen vier, fünf Wochen sei Eishockey in der Kabine verständlicherweise weniger wichtig gewesen.
Dass in Mannheim Topbedingungen herrschen, trägt natürlich zum Erfolg bei. „Ich habe mir viele Kabinen in der NHL angeschaut, aber Mannheim ist besser“, schwärmt Fowler vom Umfeld in der neuen SAP-Arena und der finanziellen Ausstattung. Millionen machen somit Meister? Fowler widerspricht energisch, Adler-Chef Hopp werfe das Geld nicht zum Fenster heraus. „Und je teurer ein Spieler ist, desto größer ist auch sein Ego.“ Entscheidend sei die Mischung. „Und da müssen schwierige Entscheidungen getroffen werden, weil wir eine große Auswahl haben.“ Ein Luxusproblem! Beispielsweise im Vergleich zu einer Niedrig-Etat-Truppe wie Iserlohn. „Dort angelt man den ganzen Sommer nach Spielern und hofft, dass jemand anbeißt“, beschreibt er die Schwierigkeiten, lobt daher ausdrücklich die gute Arbeit der „Kleinen“: „Die Roosters machen seit Jahren einen Superjob, haben eine schöne Halle, ein tolles Umfeld. Iserlohn genießt einen guten Ruf, die Gehälter sind sicher und es geht dort sehr familiär zu.“
Sein Fazit im Vergleich mit Mannheim: „Beide Klubs holen jeweils das Bestmögliche heraus.“ Dass die Sauerländer in den direkten Duellen sportlich sogar mehr als auf Augenhöhe mit dem Meister waren (mit drei Siegen), untermauert sein Lob. „Warum aber konnte Iserlohn nicht öfter so spielen?“, wundert sich Fowler, der gleichberechtigt mit Greg Poss arbeitet und sich schwerpunktmäßig mit dem Scouting, der Spielvorbereitung und der Motivation beschäftigt. Überhaupt Iserlohn: Wie ist der Kontakt? Weil seine Jungs bei den Young Roosters spielen, ist er häufiger im Stadion und spricht mit vielen. Dass etliche Fans ihn gerne als Coach der Sauerländer sehen würden, schmeichelt ihm. Und ausschließen will er nicht, irgendwann einmal beim IEC an der Bande zu stehen. Aber das ist vorerst kein Thema, zumal er überzeugt ist: „Geoff Ward ist ein sehr guter Trainer.“
Bei den Adlern besitzt Fowler noch einen Vertrag. Und so wird er auch in der kommenden Saison wohl wieder rund 22 000 Kilometer zwischen Mannheim und Iserlohn pendeln, um zumindest sporadisch bei seiner Familie zu sein. In den nächsten Tagen wird er allerdings seinen Lebensmittelpunkt vorübergehend wieder in Iserlohn haben, denn seine Kinder Ashley und Cooper feiern Kommunion. Doch danach beginnt bereits wieder das Sommertraining in Mannheim, die Mission: „Titelverteidigung“!