Andere Sorgen haben die Silberpfeile, die nach der Niederlage am grünen Tisch mit Wut im Bauch auf der Rennstrecke zurückschlagen wollen. "Schon seit Wochen sage ich, dass ich mir erst Ende September überlege, wie meine Zukunft aussehen soll. Priorität hat im Moment, mit Renault den vierten Platz in der Konstrukteurswertung zu erreichen", sagt Alonso vor dem Großen Preis von Italien am Sonntag (14.00 Uhr/live bei Premiere und RTL) in Monza. BMW hat die ursprünglich für September geplante Bekanntgabe seiner Fahrer für 2009 auf einen Termin "vor dem Saisonende" verschoben. "Es geht darum, dass wir nächstes Jahr mit beiden Fahrern regelmäßig vorne dabei sein wollen. Wichtig ist nicht, dass wir die Ersten mit der Bekanntgabe sind, sondern, dass wir das Richtige machen", meint BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen zu dem brisanten Thema. Nick Heidfeld hat nach zuvor schwachen Vorstellungen mit seinem spektakulären zweiten Platz in Spa zwar Pluspunkte gesammelt, aber sein Teamkollege Robert Kubica (Polen) gilt für nächstes Jahr als gesetzt. Und Alonso ist sein bester Freund im Fahrerlager.
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Geht davon aus, dass er weiterhin für BMW startet: Nick Heidfeld. (RS-Foto: firo)
"Quick Nick" geht trotz aller Alonso-Gerüchte davon aus, dass er sein Cockpit bei BMW behält: "Wir wollen 2009 um die WM fahren. Da wäre es sehr ärgerlich, wenn ich nicht mehr mitmachen könnte." In jedem Fall fährt er in Monza auf Bewährung - falls ihn BMW nicht mehr will, gilt er bei Toro Rosso als Ersatz für Sebastian Vettel oder bei Honda als Kandidat. Um die WM fahren nach der skandalösen Bestrafung von Lewis Hamilton in Spa nur noch der Brite (76 Punkte) und Ferrari-Pilot Felipe Massa aus Brasilien (74), der den Sieg in Belgien am grünen Tisch geschenkt bekam. McLaren-Mercedes hat beim Berufungsgericht des Automobil-Weltverbandes FIA am Dienstag offiziell Protest gegen die Strafe für Hamilton eingelegt. Die erst in einigen Wochen zu erwartende Entscheidung soll aber die Konzentration auf den Grand Prix auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke in Monza nicht stören. "Das wird bei der ganzen Brisanz kein leichtes Rennen. Aber wir sind cool und konzentriert. Wir wollen die Sache sportlich für uns entscheiden", sagt Mercedes-Sportchef Norbert Haug: "Wir haben in Monza im letzten Jahr einen Doppelsieg gefeiert. Ich werde keine Siege ankündigen, aber Lewis hat mir schon nach der Bestrafung in Spa gesagt, dass er ab jetzt alle Rennen gewinnen will." Der Brite meinte in einem Interview mit der Bild-Zeitung (Donnerstag-Ausgabe): "Wie in Spa bekommt der Sieger in Monza ebenfalls zehn Punkte. Und der bin hoffentlich ich. An etwas anderes denke ich nicht." Besonders verarbeiten musste er die Strafe nicht. "Ich fühle mich nicht schuldig und deshalb gibt es nichts, was ich verarbeiten müsste", sagte Hamilton: "Ich wäre der Erste, der zugeben würde, wenn ich etwas falsch gemacht hätte. Das ist für mich als Sportsmann sehr wichtig." Am Sonntag gewinnen will Massa auch. "In Monza als Sieger anzukommen, verleiht mir noch etwas mehr Motivation. Ich will vor dem Heimpublikum von Ferrari natürlich um den Sieg fahren", meint der Brasilianer, der die Strafe gegen Hamilton als einer der wenigen berechtigt fand. Bei Ferrari wird vor Monza diskutiert, ob der mit 57 Punkten in der WM wohl chancenlose Weltmeister Kimi Räikkönen (Finnland) seinem Teamkollegen Massa helfen muss. "Wir werden so eine Entscheidung im Interesse unseres Teams treffen", meint Teamchef Stefano Domenicali: "Wenn wir das Gefühl haben, dass die Zeit dafür gekommen ist, werden wir es tun."