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Bochum: Nicole Janetzki ist Indiaca-Weltmeisterin
„Traum ging in Erfüllung“

Bochum: Nicole Janetzki ist Indiaca-Weltmeisterin
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Wenn Nicole Janetzki in diesen Tagen ihre Patienten behandelt, hat sie einiges zu erzählen. Die 20-Jährige, die im Essener Alfried-Krupp-Krankenhaus zur Physiotherapeutin ausgebildet wird, ist nämlich im August mit der deutschen Frauen-Nationalmannschaft Weltmeisterin im Indiaca geworden. „Ein Traum ist in Erfüllung gegangen.

Ich kann es noch nicht richtig fassen“, sagt Janetzki und strahlt mit ihrer Goldmedaille um die Wette. Ihre Medaille und den Federball dieser Volleyball-ähnlichen Sportart habe sie schon so manchem in der Klinik als Beweis vorzeigen müssen, sagt die Spielerin vom CVJM Kamen lächelnd.

Lächeln, das tut die sympathische Frau oft – nur auf dem Feld nicht unbedingt. Da schaut sie meist hochkonzentriert drein. Denn Janetzki, die schon Deutsche Meisterin in der Jugend war, weiß, was sie will. Alles andere als der WM-Titel wäre eine Enttäuschung gewesen, sagt sie. Umso größer ist die Freude, dass es geklappt hat und dass sie einiges dazu beitragen konnte: „Ein unglaubliches Gefühl“, meint die Bochumerin, die bei der Siegesfeier in einem Pool landete.

Auf dem Feld ist es meist Janetzki, die ihre Gegner nass macht – mit ihrem Markenzeichen, dem gnadenlosen Block. Davon können auch die Luxemburger Indiaca-Frauen ein Lied singen. Im Finale vor rund 1.000 Zuschauern in Ettelbrück hatten die Gastgeber gegen das deutsche Team mit 1:2 (13:25, 25:23, 15:25) nach Sätzen das Nachsehen. „Nici hat von der Vorrunde bis zum Finale so souverän und cool gespielt. Und das in dem jungen Alter, das hat mir super gefallen“, bilanziert Nationaltrainerin Patricia Birkle, die ihr Team drei Jahre lang in ganz Deutschland zusammengesucht hat.

Angefangen mit Indiaca hat die auch sonst sportverrückte Janetzki (Volleyball, Inlineskaten, Snowboard) im Alter von elf Jahren. Auf einem Sportfest sah sie den ungewöhnlichen Ball – und wollte gleich mitspielen. Der Bochumer Daniel Tolksdorf hat Janetzki beim TV Gerthe in Bochum etwa sieben Jahre lang trainiert. Er war bei der WM in Luxemburg als Schiedsrichter mit dabei und hat seinen Ex-Schützling aufmerksam beobachtet: „Nicole hat zu den Leistungsträgern im Nationalteam gehört. Sie ist immer ruhig geblieben, auch wenn es hektisch geworden ist.“

Nicht nur er, auch Familie und Freunde sind natürlich stolz wie Oskar auf die Weltmeisterin, die aber auch oft um Anerkennung kämpfen muss. „Indiaca ist eben eine Randsportart“, weiß sie. Von solchen Gedanken lässt sich Janetzki aber nicht den Spaß nehmen. Das nächste große Ziel hat sie schon ganz fest vor Augen: Die Titelverteidigung bei der Indiaca-WM 2012 in Deutschland.

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