Bei dem Schaulaufen, das zum dritten Mal in Folge im Herzen der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen über die Bühne geht, werden sechs DTM-Fahrzeuge der beiden Hersteller Audi und Mercedes sowie zwei Formel-3-Rennwagen und Tourenwagen der DTM-Partnerserien von Porsche, Seat und Volkswagen auf einem Mini-Kurs (860 Meter) rauf- und runterrasen.
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Heimspiel in Düsseldorf: Ralf Schumacher. (Foto: firo)
Dabei steht der neue Mercedes-Star Ralf Schumacher ("Meine Frau Cora ist in Düsseldorf geboren, ich komme aus Kerpen, wir haben hier praktisch ein Heimspiel.") im Mittelpunkt. Mal schneller als mit den ansonsten erlaubten 50 km/h über die "Kö" zu rasen, sei etwas ganz Besonderes, meint Schumis Audi-Rivale Mattias Ekström.
Der Titelverteidiger aus Schweden klagt immer noch über Kopfschmerzen, nachdem er am Montag bei einem Testunfall in Oschersleben mit 146 km/h in eine Mauer gerast war. Zuvor war der 29 Jahre alte Schwede in seinem Abt-Audi A4 Bestzeit gefahren und hatte "Schumi II" dabei um 1,7 Sekunden distanziert.
Der Sicherheitsstandard in der DTM, der Ekström vor erheblichen Verletzungen bewahrt hat, wird auch in Düsseldorf groß geschrieben. Deshalb wurde ein umfangreiches Konzept erarbeitet, in das auch die Erfahrungen aus dem Vorjahr eingeflossen sind, als der Mercedes von Bruno Spengler (Kanada) bei einem spektakulären Unfall in Flammen aufging. "Es gibt viel zu lernen für mich, aber ich habe Spaß und stehe vor einer riesengroßen Herausforderung", sagte Ralf Schumacher dem sid. Er sehe sich zunächst als Lehrling in einer Serie auf höchstem Niveau, meint der Wahl-Salzburger, der in einem "Gebrauchtwagen" (C-Klasse 2007) mit der Startnummer 11 ohnehin keine echte Siegchance hat. Es sei richtig, dass Mercedes den Druck von seinem neuen Star nehme und von einem Lehrjahr im 2007er Modell spreche, sagte auch DTM-Boss Hans Werner Aufrecht. Man wolle nicht, "dass er nach kurzer Zeit verbrannt wird, so wie andere vor ihm". Andere Quereinsteiger aus der Formel 1, wie der Mönchengladbacher Heinz-Harald Frentzen, waren in der DTM gescheitert. Natürlich hätte er gern in der Formel 1 weitergemacht, aber nur in einem konkurrenzfähigen Auto, sagt Ralf Schumacher: "Das war Ende der letzten Saison leider nicht gegeben." Und deshalb habe er sich nach dem Abschied von Toyota erstmal ins Privatleben zurückgezogen.
Mit einem Vermögen von geschätzten 60 Millionen Euro hätte er eigentlich nie mehr in ein Rennauto steigen müssen, dazu noch in der DTM. Warum also der Abstieg? Schumacher: "Wenn man Rennfahrer ist, fühlt man sich nach einer gewissen Zeit ohne Rennsport zu Hause nicht ganz so wohl, es wird einem auf Dauer zu langweilig."
Richtig ernst wird es für "Schumi II" beim Saisonauftakt am 13. April auf dem Hockenheimring, wo nach einer offiziellen Bewertung der Dachorganisation ITR 2007 das beste DTM-Rennen über die Bühne gegangen ist. Im Gesamtergebnis gewann das Saison-Finale auf dem Hockenheimring mit der Endnote 1,73 vor dem Norisring (1,82).