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Knapper Erfolg für die Sea Devils
"Müssen uns was einfallen lassen"

Knapper Erfolg für die Sea Devils
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Es war wie in den vergangenen beiden Jahren gegen die Amsterdam Admirals in der AOL Arena – spannend bis zum Schluss. Nach dem Overtime-Sieg von 2005 und der Last-Second-Niederlage aus dem Vorjahr schrieb Brent Grimes (#25, Atlanta) ein neues Kapitel in diesem Krimi zwischen den Hamburg Sea Devils und den Amsterdam Admirals. Der Cornerback – der kleinste Verteidiger der Hanseaten – fing 18 Sekunden vor Ende der Begegnung eine Interception an der Hamburger 1 Yard Linie und sicherte seinem Team somit vor 15.271 Zuschauern den knappen 24:17-Erfolg.

Die Sea Devils, die beinahe eine sicher geglaubte 17:0-Halbzeitführung aus den Händen gegeben hätten, gehen dank des dritten Saisonsieges zum zweiten Mal nach ihrer Debütsaison 2005 mit einer positiven Bilanz in die zweite Saisonhälfte. Eine Fortsetzung des Dramas zwischen den Hanseaten und den Niederländern steht bereits am kommenden Freitag auf dem Programm. Dann nämlich treten die Sea Devils zum ersten Double-Header ihrer Geschichte in Amsterdam an.

„Es war definitiv kein einfacher Sieg“, resümierte Sea Devils Head Coach Vince Martino nach dem Sieg. „Wir müssen uns für kommenden Freitag einiges einfallen lassen. Amsterdam spielt sehr hart und wird uns das Leben erneut schwer machen.“

Neben dem Matchwinner Grimes überzeugten vor allem Quarterback Casey Bramlet (#5, Washington) und Receiver Marcus Maxwell (#19, San Francisco). Bramlet, der erstmals in seiner Laufbahn gegen seinen kleinen Bruder Corey – Spielmacher bei Amsterdam – antrat, warf 2 Touchdowns. Beide fing Maxwell, der somit einen Teamrekord einstellte.

„Marcus Maxwell hatte ein tolles Spiel. Mit solch einer Leistung hat er sich auf jeden Fall für die NFL empfohlen“, erklärte Martino.

Zu Spielbeginn betrat jedoch erst einmal die Hamburger Defensive den Platz. Und die knüpfte nahtlos da an, wo sie vor sechs Tagen gegen Rhein Fire aufgehört hatte. Sie setzte Drew Olson, den Quarterback der Amsterdamer gehörig unter Druck. Nach einem unvollständigen Pass erzielte Gary Gibson (#95) seinen vierten Sack der Saison. Ein Spielzug später punteten die Gäste. Dabei kam Rod Rutherford (#12), der dritte Quarterback der Hamburger, der jetzt in den Special Teams spielt, völlig frei auf den Punter zugelaufen. Bei seinem Hechtsprung verpasste er den Ball um Haaresbreite und flog in die Beine des Punters – 15 Yards Strafe. Hamburgs Defense kam erneut aufs Feld. Und diesmal punktete sie. Linebacker Byron Hardmon (#42) bekam die Fingerspitzen an einen Pass von Olson, schnappte sich den Ball und trug ihn 34 Yards zum Touchdown zurück.

Auch die darauf folgende Angriffsserie der Amsterdamer brachte nichts ein. Zwar bewegten Olson und seine Running Backs Jonathan Smith und Larry Croom – der 2005 noch in Hamburg spielte – die Offensive der Niederländer solide übers Feld. Doch kurz hinter der Mittellinie war Schluss. Der nächste Punt der Gäste. Erst nach rund zehn Minuten kam der Hamburger Angriff erstmals aufs Feld. An der eigenen 10 Yard Linie beginnend starteten die Sea Devils mit einem 19 Yard Lauf über Quentin Griffin (#20). Nach einem weiteren Lauf über 3 Yards folgte der erste Pass von Casey Bramlet. Er fand Marcus Maxwell über 8 Yards. Bramlet bediente dann Mike Pinkard (#86) über 48 Yards. Doch eine Strafe gegen den Tight End kostete die Hanseaten 15 Yards. Kein Problem. Bramlet warf einen 11 Yarder auf Justin Jenkins (#11). Drei Spielzüge später fing Scott McCready (#87) seinen ersten Pass über 18 Yards. Doch den Weg in die Endzone fand der Angriff von Head Coach Vince Martino vorerst noch nicht. So vollendete Kicker Shane Andrus (#3, Indianapolis) den Drive mit einem 25 Yard Fieldgoal zur 10:0-Führung. Es waren 40 Sekunden im zweiten Viertel gespielt.

Die Verteidigung der Hamburger spielte weiter wie entfesselt – und sie sorgte für einen ungewollten Wechsel auf der Quarterback-Position der Gäste. Olson verletzte sich am rechten Unterschenkel und Corey Bramlet, der jüngere Bruder von Hamburgs Spielmacher Casey Bramlet, kam ins Spiel. Seine ersten Minuten verliefen wenig berühmt. Nach nur drei Spielzügen musste die Amsterdamer Offensive wieder vom Platz. Tony Hollings (#22) begann den Drive mit einem kurzen Lauf. Es folgte ein 11 Yard Pass Bramlets auf Maxwell. Der hatte Glück im Unglück. Er verlor den Ball, war aber in der Lage, ihn ins Seiten-Aus zu kicken, ehe die Amsterdamer Verteidiger ihn sich greifen konnten. Hollings und Griffin legten noch mehrere kurze Läufe drauf. Dann feuerte Bramlet eine 39 Yard Rakete auf Maxwell, der trotz stärkster Gegenwehr den Ball festhalten konnte und in die Endzone zum Touchdown lief. Mitte des zweiten Viertels führte Hamburg mit 17:0.

Amsterdams Angriff setzte nun aufs Laufspiel. Smith hatte vier Läufe für 20 Yards. Dann erst brachte der kleine Bramlet seinen ersten Pass an. Er fand Skyler Fulton über 7 Yards. Doch mehr war erneut nicht drin. Justin Kurpeikis (#97) bekam seine Hände an den Passversuch Bramlets und verhinderte ein weiteres First Down. Die Admirals punteten. Hamburgs Angriff konnte vor der Halbzeit nicht noch einmal punkten und musste ebenfalls erstmals punten. Die letzte Chance der Gäste, vor der Pause noch auf die Anzeigentafel zu gelangen verstrich, als Defensive End Ben Ishola (#99) Bramlet für 12 Yards Raumverlust sackte.

Halbzeit zwei begann mit Ballbesitz Hamburg – aber auch mit einem Fehler. Jermaine Allen (#21), dritter Running Back der Sea Devils, ließ beim dritten Spielzug den Ball fallen. Amsterdams Jamie Thompson eroberte den Fumble an der Hamburger 31 Yard Linie. Smith übernahm die Verantwortung und machte mit 5 Läufen 22 Yards gut. Dann sackte Hardmon Bramlet. Eine Strafe kostete die Gäste weitere Yards. Doch Hamburg schenkte den Admirals mit einer Strafe ihrerseits ein First Down an der 1 Yard Linie. Die ersten beiden Versuche machte Hamburg zunichte. Im dritten Versuch tankte sich Smith dann doch in die Endzone. Hamburg führte nur noch mit 17:7.

Der Hamburger Angriff, der in Halbzeit eins noch wie geschmiert lief, kam erneut ins Stocken. Ganz anders die Admirals. Smith lief für 6 und 9 Yards. Bramlet fand Anspielstationen über 15 und 9 Yards. Dann bediente er Fulton über 25 Yards. Mit dem nächsten Spielzug warf Bramlet seinen ersten Touchdown Pass der Saison. Er fand Justin McCullum über 19 Yards zum 14:17.

Den anschließenden Kickoff trug Rich Parson (#14, Oakland) bis an die 34 Yard Linie zurück. Bramlet warf beim ersten Down einen 5 Yarder auf Josh Davis (#82). Allen, der im Drive zuvor einen 20 Yard Pass fing, ließ einen 3 Yard Lauf folgen. Doch wieder lief sich der Sea Devils Angriff fest und erzielte kein neues First Down. Anderson kam zum Punten aufs Feld und trat den Ball bis an die gegnerische 8 Yard Linie. Amsterdam schaffte dank guter Tackles von Thomas Smith (#98) und Hardmon auch nur 2 Yards in drei Versuchen und musste punten. Die Offensive der Sea Devils übernahm in der Nähe der Mittellinie. Maxwell fing einen Pass über 15 Yards. Griffin setzte einen 8 Yard Lauf folgen. Nach einer 5 Yard Strafe gegen die Gäste und einem kurzen Lauf Griffins stand Hamburg an der 19 Yard Linie Amsterdams. Beim wichtigen dritten Versuch fand Bramlet keine Anspielstation und lief selbst – jedoch wurde er ein Yard vor der First Down Markierung gestoppt. Martino riskierte alles und ließ anstelle seinen Kicker aufs Feld zu bringen Bramlet und Co. spielen. Die dankten es ihm. Der Hamburger Quarterback fand Maxwell mit einem kurzen Pass. Der Receiver fing den Ball wenige Millimeter über der Grasnarbe, drehte sich und lief 11 Yards zum Touchdown. Es war Maxwells zweiter Touchdown der Partie, womit er einen Teamrekord einstellte. Weniger als sieben Minuten waren noch zu spielen. Hamburg hatte die Führung auf 24:14 erhöht.

Amsterdam wusste zu kontern. Corey Bramlet warf einen 15 Yarder auf Noriaki Kinoshita. Auch ein Sack von Kurpeikis hielt die Gäste nicht auf. Bramlet, nun oft unter Druck stehend, warf einen 12 und einen 3 Yard Pass auf Fulton und bediente McCullum kurz darauf über 10 Yards für ein First Down an Hamburgs 25 Yard Linie. Zwei Pässe später hatte Amsterdam ein weiteres First Down. Die Endzone erreichte das Team aus den Niederlanden trotz des guten Drives nicht. Als es drauf ankam, machte Hamburg dicht. Smith setzte Bramlet beim dritten Versuch so sehr unter Druck, dass dieser den Ball in höchster Not wegwerfen musste. Kicker Jaet Johnson kam zum Zug und traf aus 27 Yards und verkürzte den Rückstand auf sieben Punkte. Zu spielen waren noch 3:11 Minuten.

Hamburg begann den nächsten Drive an der eigenen 4 Yard Linie. Griffin befreite sein Team aus der Umklammerung. Er ließ einen Gegner mit einem Haken aussteigen und lief 28 Yards. Martino entschied sich, auf Sicherheit zu setzen und setzte weiterhin auf sein Laufspiel. Doch die nächsten drei Läufe brachten kaum Raumgewinn und nach dem Two-Minute-Warning musste Hamburg punten. Die Admirals erhielten noch eine Chance auf Punkte. Der Drive begann an Amsterdams 37 Yard Linie. Bramlet lief für 8 Yards und fand Fulton für weitere 8 Yards. Wenig später ein vierter Versuch. Bramlet behielt die Nerven, fand trotz Drucks McCullum für 32 Yards. Plötzlich hatte Amsterdam einen ersten Versuch an der Hamburger 5 Yard Linie. Der erste Versuch flog ins Nichts. Der zweite brachte ebenfalls nichts ein. Der Dritte? Der wurde von Brent Grimes abgefangen. Der kleinste Verteidiger der Hamburger machte sich ganz lang und fing den Ball an der 1 Yard Linie ab.

Es war der dritte Saisonsieg der Hamburger, der das Team zum zweiten Mal seit 2005 mit einer positiven Bilanz in die zweite Saisonhälfte gehen lässt.

Stimmen:

Sea Devils Wide Receiver Marcus Maxwell: „Es war ein tolles Spiel. Die Fans haben uns unheimlich gepusht. Ich bin stolz auf meine Leistung, muss aber all meinen Mitspielern danken. Sie haben für mich geblockt, mir den Rücken frei gehalten und mir die Bälle zugeworfen.“

Sea Devils Head Coach Vince Martino: „In Halbzeit eins haben wir das Spiel kontrolliert. In der zweiten Halbzeit kam Amsterdam stark zurück. Davor ziehe ich meinen Hut. Es war definitiv kein einfacher Sieg. Marcus Maxwell hatte ein tolles Spiel. Mit solch einer Leistung hat er sich auf jeden Fall für die NFL empfohlen.“

Sea Devils Head Coach Vince Martino über den Double-Header: „Wir müssen uns für kommenden Freitag einiges einfallen lassen. Amsterdam spielt sehr hart und wird uns das Leben erneut schwer machen.“

Splitter: Defensive End Jimmy Verdon (#91, Cincinnati) verletzte sich im ersten Viertel am rechten Bein und kehrte nicht ins Spielgeschehen zurück. Amsterdams erster Quarterback Drew Olson wurde im zweiten Viertel am Unterschenkel verletzt. Thomas Smith (#98), Defensive Tackle der Hamburger, verließ das Spielfeld im Schlussabschnitt. Ihm blieb nach einem Tackle kurzfristig die Luft weg.

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