Mitten im Fastenmonat Ramadan empfing in der Westfalenliga II der Tabellenzweite Türkspor Dortmund den Elften Concordia Wiemelhausen. Um im Aufstiegsrennen weiter an Ligaprimus FC Brünninghausen dranzubleiben, brauchte das Team von Sebastian Tyrala einen Sieg.
Den holten die Dortmunder in der letzten Minuten einer ereignisreichen zweiten Halbzeit - trotz zwischenzeitlicher Unterzahl und 1:3-Rückstand.
Dabei find die Partie zunächst ruhig an, bei sonnigem Wetter erspielten die Gastgeber sich in den ersten 45 Minuten ein leichtes optisches Übergewicht und gingen durch einen verwandelten Elfmeter von Mateus Ajala Cardoniz in der 22. Minute in Führung.
Allerdings mussten sie postwendend den Ausgleich hinnehmen und verpassten es, weitere Chancen in Tore umzumünzen. "In der ersten Halbzeit können wir sicher schon 2:1 oder 3:1 führen, da hat der Gegner nicht viele Möglichkeiten", berichtet Tyrala.
"Dann kommen wir aber schlecht aus der Halbzeit, Wiemelhausen hat zwei, drei Riesenchancen, da war es dann klar, dass wir zurückliegen, das war keine gute Phase von uns", blickt er dann auf den Beginn der zweiten Hälfte, in der Wiemelhausen auf 3:1 davonziehen konnte und nach 70 Minuten schon fast wie der sichere Sieger aussah.
Neben den zwei Toren der Bochumer trug dazu auch der Platzverweis von Youssef Yesilmen bei, der in der 68. Minute das Spielfeld verlassen musste - ungerechtfertigt, wenn man Tyrala fragt.
Doch Wiemelhausen konnte die eigene Überzahl nicht ausnutzen und der TSD konnte durch Onur Cenik den Anschlusstreffer erzielen. In der 79. Minute musste dann mit Eric Yakhem auch ein Wiemelhauser Spieler vorzeitig den Gang in die Kabine antreten - und ein Doppelpack von Mateus Ajala Cardoniz sicherte dem Favoriten noch den schon verloren geglaubten Sieg. "Sich mit zehn Mann nach einem 1:3 nicht aufzugeben, nochmal Gas zu geben, da muss ich sagen, brutal was die Mannschaft abgeliefert hat", freut sich Tyrala. "Wir haben jetzt eine gute Serie gehabt und einige Spiele locker gewonnen, da braucht man auch mal so einen Sieg in einer Saison."
Im Moment fastet ein großer Teil unseres Teams, unter anderem unsere Abwehr. Ich musste zwei Innenverteidiger einwechseln, die Jungs, die gespielt haben, hatten den ganzen Tag nichts getrunken, waren dementsprechend nach einiger Zeit platt und unkonzentriert
Sebastian Tyrala
Und Tyrala wollte noch auf einen besonderen Umstand hinweisen: "Im Moment fastet ein großer Teil unseres Teams, unter anderem unsere Abwehr. Ich musste zwei Innenverteidiger einwechseln, die Jungs, die gespielt haben, hatten den ganzen Tag nichts getrunken, waren dementsprechend nach einiger Zeit platt und unkonzentriert. Aber die, die reingekommen sind, vielleicht schon sauer waren, dass sie nicht gespielt haben, die haben einfach das Spiel gewonnen", lobt der Trainer seine Spieler.
Schon am Donnerstag steht für den TSD die nächste Partie an. Um 19:15 trifft das Team auf den SV Sodingen. "Der eine oder andere Spieler ist angeschlagen, plus Fasten, plus Rote Karte und Sperre - wir müssen erstmal schauen, wen wir Donnerstag auf Feld schicken", blickt Tyrala voraus.
Aufgrund des 4:2-Sieges von Aufstiegs-Konkurrent Brünninghausen bei der YEG Hassel muss sein Team auch in Sodingen drei Punkte holen, wenn es die Chance auf den Klassensprung aufrecht erhalten möchte.