Startseite » Fußball » Verbandsliga

Wattenscheid: Kapitän Keller über Fans, Emotionen, Konzepte
"Ein bisschen verrückt"

Wattenscheid: Kapitän Keller über Fans, Emotionen, Konzepte
FC St. Pauli
FC St. Pauli Logo
15:30
Borussia Dortmund Logo
Borussia Dortmund
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | Hilfe unter www.buwei.de | -w-

Als die Emotionen nach dem 4:2 über Rüdinghausen hochschwappten, stand Wattenscheids Kapitän Jascha Keller mit Aufstiegs-T-Shirts an der Seitenlinie, um sie seinen 09-Kollegen anzureichen. "Ausgerechnet in der Partie, die für uns die Meisterschaft bedeutet hat, war ich verletzt. Das sollte eigentlich etwas anders laufen. Zuvor bin ich 26 Mal ununterbrochen dabei gewesen", ärgerte sich Keller.

RevierSport Print

Doch der Unmut ist längst verflogen. "Was sich da auf dem Rasen abgespielt hat, war einmalig", blickt der Spielführer zurück, "alle waren auf dem Platz, haben zusammen mit dem Team gefeiert. Für unsere Anhänger war das nach zwei Abstiegen in Folge natürlich ein besonderes Gefühl."

Nach reichlich Frust scheint an der Lohrheide seit dieser Saison wieder die Sonne. Keller: "Etliche Fans haben uns nach dem Aufstieg erzählt, wie glücklich sie sind, wie gut sie die Mannschaft und ihr offensives Auftreten finden. Das ist für uns Spieler die schönste Bestätigung."

Auch die Weichenstellung Richtung Zukunft findet Keller gut. "Die Vereins-Führung hat sich festgelegt und will keine Neuzugänge holen, die über 23 Jahre alt sind. Vom aktuellen Kader sind nur Christoph Schmitt, Martin Daum und Farat Toku etwas älter, das heißt: Wir gehen in der künftigen NRW-Liga mit einer der jüngsten Mannschaften an den Start. Das ist schon ein bisschen verrückt."

Andererseits aber auch durchdacht. Keller: "Ich glaube schon, dass bei uns noch Potenzial nach oben vorhanden ist, weil wir eben viele talentierte Jungs dabei haben, die sich weiterentwickeln können. Auch intern läuft es bei uns klasse, Fußball ist nun mal ein Mannschafts-Sport, eine funktionierende Gemeinschaft fördert Leistung." Der 22-Jährige schiebt nach: "Erstmals seit Jahren bleibt der Großteil des Teams zusammen, es gibt keine große Fluktuation, wie sie zuletzt immer stattgefunden hat." Dass die Leistungskurve bei den Sieger-Typen absacken könnte, befürchtet der sechsfache Saiosn-Torschütze nicht: "Ich glaube nicht, dass bei uns eine gewisse Routine einkehrt, dafür sind die einzelnen Akteure zu jung und zu heiß. Wir wollen auch die letzten drei Partien gewinnen, der gute Gesamteindruck soll bestehen bleiben. Außerdem können wir jede Partie, die noch ansteht, schon unter Wettkampf-Bedingungen als Vorbereitung auf die neue Saison nutzen."

Was die bringt, ist nur schwer vorherzusagen. Keller: "Man muss abwarten, wie die Klasse überhaupt aussieht. Noch sind nicht alle Plätze vergeben. Für uns geht es erst mal darum, den Abstieg zu vermeiden. Mittel- oder langfristig können wir versuchen, größere Ziele anzupacken."

Deine Reaktion zum Thema
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5

Neueste Artikel