Wenn man sieht, wie die Fans das Team unterstützen, dann fällt es noch schwerer, nur von draußen zuzuschauen", gibt der Offensiv-Mann zu. Nach einem Trainings-Unfall passierte das Unglück. Schreier erinnert sich: "Ich wollte einen Ball mit rechts aus der Luft nehmen, bin mit links aufgekommen und merkte sofort, dass etwas nicht in Ordnung war." Diagnose: Kreuzband- und Meniskus-Schaden!
"Das", sagt der ehemalige Werner, "war für uns alle in der Familie ein Schock. Für mich ist es die erste schwere Verletzung, das kommt einem vor, wie ein Schlag ins Gesicht. Aber vielleicht hat es auch etwas Gutes, man kann sicherlich für die Zukunft daraus lernen." Da Schreier noch bis März 2008 per Fernstudium den Bereich Sport-Management beackert, kann er zurzeit notgedrungen öfter in die Bücher schauen. "Stimmt, ich lerne viel, bis zum Frühjahr stehen zwei Endklausuren an. Wenn ich die erfolgreich abschließe, stehen einem im Sport-Management-Bereich sicherlich einige Möglichkeiten offen."
Neben dem Lernen hat auch das tägliche Reha-Programm seinen festen Eintrag auf der "To-Do-Liste". Schreier: "Momentan arbeite ich bei Pro-Med in Bochum, probiere aber in Kürze, zu Medicos auf Schalke zu wechseln. Zusammen mit meinem Bruder habe ich mir dort die Räumlichkeiten schon angesehen und war absolut beeindruckt. Das sieht alles sehr professionell aus."
Ähnliche Erkenntnisse gewann der Pechvogel auch nach einem Aufenthalt in der Privatklinik von Dr. Rosenthal in Bochum. "Die Zimmer waren mit Flachbildschirmen ausgestattet, es gab drei Mal pro Tag richtig gutes Essen. Da überlegt man sich schon, länger zu bleiben", nimmt Schreier den erforderlichen Eingriff mit Humor. "Ich bin vor zwei Wochen operiert worden, alles ist gut verlaufen, es gab keine Schwellung. Das hat der Doc sehr gut gemacht." Zuvor wurde bereits die OP am Meniskus durchgeführt. Schreier: "Dr. Rosenthal macht so etwas immer in zwei Schritten. Beim früheren Schalker Youri Mulder erfolgte die Operation in einem Rutsch, anschließend waren sieben weitere Termine erforderlich, weil sich alles verklebt hatte."
Der Kontakt zur Mannschaft reißt in der Verletzungsphase nicht ab. "Die Jungs melden sich, wir schreiben uns E-mails, sehen uns natürlich auch bei den Spielen", sagt das Talent, "wir haben schon eine gute Truppe mit prima Charakter." Dass sein Vertrag nur ein Jahr gilt und er sich bis Mai nicht mehr leistungsmäßig anbieten kann, scheint kein Problem. Schreier: "Ich habe ein gutes Gefühl, dass der Verein trotzdem mit mir weitermachen möchte. Die SG ist gesprächsbereit. Ich kann mich voll auf meine Reha konzentrieren." Sieben, acht Monate hat er bis zum Comeback eingeplant. Schreier: "Mein Ziel ist auf die Sommer-Vorbereitung ausgerichtet." Dann könnte er Mitglied eines NRW-Liga-Kaders sein…