Toni Kotziampassis, Hand aufs Herz: Wenn Ihnen jemand vor der Saison gesagt hätte, dass Sie als Tabellenführer in die Winterpause gehen, was hätten Sie diesem Menschen geantwortet?
Ich hätte diesen Menschen für verrückt erklärt. Ganz klar! Denn wir haben im letzten Jahr im März noch gegen den Abstieg gespielt. Im Sommer folgte ein großer Umbruch, mit mir als neuem Trainer und elf Zugängen, davon kamen fast alle aus der U19. Wir haben den jüngsten Kader der Liga.
Jetzt sollte das Saisonziel korrigiert werden, oder? Es kann doch nur noch um den Aufstieg gehen. Ja, das werden wir auch tun. Wir wollen jetzt unter die ersten fünf Mannschaften der Liga. Vor der Saison haben wir noch mit einem Rang zwischen Platz sechs und neun geliebäugelt. Jetzt wollen wir mehr. Für mich bleibt aber Meinerzhagen der Topfavorit auf den Titel. So wie ich gehört habe, werden die im Winter noch einmal personell nachlegen.
Wo liegt das Erfolgsrezept von TuS Sinsen 05?
Falls es überhaupt so etwas wie ein Erfolgsrezept gibt, dann liegt das bei uns darin, dass unsere Mannschaft im Training und Spiel immer alles abruft, sie ist sehr fleißig und hat eine gute Mentalität. Dazu kommt noch, dass unsere sportliche Leitung alles versucht, um den Jungs einiges zu ermöglichen, was sicherlich nicht selbstverständlich für einen Westfalenligisten ist. Mit ein paar Zusatz-Aktionen kann man sicherlich auch noch einmal ein paar Prozent herauskitzeln.
Was haben Sie sich für die Restrunde vorgenommen?
Wir werden auch in der Restrunde weiter von Spiel zu Spiel schauen und versuchen einen erfolgreichen Fußball zu spielen. Weder der Verein noch ich sind dafür bekannt, große Töne zu spucken. Das macht keinen Sinn. Der Fußball ist zu schnelllebig. Wir werden alles raushauen und dann sehen, was dabei herumkommen wird.
Wird es Zu- und Abgänge geben?
Nur ein Spieler wird uns aus beruflichen Gründen verlassen. Das ist Michael Zoladz. Zugänge sind nicht geplant. Wir haben einen guten, großen Kader, der sich gefunden hat. Da müssen wir nichts mehr tun.
In welchen Bereichen muss sich die Mannschaft verbessern?
Es gibt noch viele Bereiche, in denen wir uns verbessern können. Die Mannschaft ist noch sehr jung und muss, will aber allen voran auch noch viel lernen. Wir haben auch drei, vier erfahrene Jungs im Team, die die jungen Spieler sehr gut führen. Manchmal wollen die Jungspunde zu viel und zu schnell auf einmal. Da müssen wir ab und zu noch auf die Bremse treten. Was wir auf jeden Fall besser machen müssen, ist die Systemumstellung während des Spiels. Da gibt es manchmal noch ein großes Durcheinander, wenn wir ein System umstellen. Aber daran arbeiten wir mit den Jungs im Training. Ich bin sehr zuversichtlich, dass das in Zukunft besser wird.
Autor: Krystian Wozniak