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HAMBORN: "Boss" Hans Herr sieht Ab- als Aufstieg
"Uns hilft nur noch, eine Kerze anzuzünden"

HAMBORN: "Boss" Hans Herr sieht Ab- als Aufstieg
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Die Talfahrt der Hamborner "Löwen" geht unvermindert weiter. Ausgerechnet im Jubiläumsjahr stehen die Sportfreunde vor der schwierigsten Zeit der Vereinsgeschichte. Grund genug, mit dem ersten Vorsitzenden Hans Herr, der sich nicht mehr zur Wiederwahl stellen wird, über die momentane Lage sowie die Zukunftsaussichten der 07er zu sprechen.

Hallo Hans Herr, Ihr Team musste in Ratingen erneut eine Klatsche einstecken. Woran liegt es?

2:5 hört sich deutlich an, aber der Spielverlauf hätte auch für uns ausgehen können. Aber wir nutzen unsere Chancen einfach nicht.

So verliert man nur als Absteiger, oder?

Ja, es kann doch nur noch einen Neuanfang geben.

Folglich planen Sie für die Landesliga?

Wir planen, solange rechnerisch noch etwas möglich ist, zweigleisig.

Der erhoffte Befreiungsschlag nach dem Trainerwechsel von Stefan Küsters hin zur Interimslösung Frank Golomb blieb aus.

Es war nicht unsere Entscheidung, mit der wir die Mannschaft pushen wollten. Stefan hat ja leider die Reißleine gezogen.

Was kann Hamborn denn überhaupt noch retten?

Der Glaube. Vielleicht muss noch ein Club zwangsabsteigen, wir schlagen Oberhausen II, dann wären wir auf der sicheren Seite. Ansonsten hilft uns nur noch, eine Kerze anzuzünden und nach Kevelar zu fahren. Es war schließlich von Beginn an klar, dass wir gegen den Abstieg spielen würden.

Warum? Wir haben nur ein paar Leistungsträger behalten und auf junge Leute gesetzt, die den Sprung nicht so schnell schaffen können. Unser größtes Problem ist aber, dass wir keine Alternativen haben, wenn die erste Elf nicht aufläuft.

Was sagen Sie dann den Kritikern, die Ihnen eine falsche Planung vorwerfen?

Ganz einfach: Wir lehnen uns schließlich nicht so weit aus dem Fenster wie Kettwig. Die ersten Elf kann man von unserem Etat, der sich auf rund 100.000 Euro beläuft, gut bezahlen. Ab Nummer zwölf sind es Ergänzungsspieler, mit deren Einwechslungen wir uns dann allerdings extrem schwächen. Apropos Kettwig. Da möchte ich etwas richtig stellen. Es wurde von FSV-Seite gesagt, dass wir finanzielle Probleme hätten. Das ist falsch. Wir sind absolut schuldenfrei. Dass es zu finanziellen Engpässen kommen kann, ist in jedem Amateur-Verein so. Vielleicht trifft es nicht auf die Reserveteams aus Düsseldorf und Essen zu, aber beim Rest ist es normal. Bevor ich mich aber wie Kettwig mit 200.000 Euro verschulden würde, gehen wir lieber eine Klasse runter.

Was sich eventuell auch anbieten könnte. Denn in der nächsten Saison findet aufgrund der Neuschaffung der dritten Klasse die Qualifikationsrunde statt. Die ersten einer Liga steigen auf, das Mittelfeld wird die Klasse erhalten und für den Rest würde dann gleich ein doppelter Abstieg ins Haus stehen.

Richtig. Deshalb werde ich unseren neuen ersten Vorsitzenden Ernst Schneider unterstützen. Denn egal in welcher Liga wir spielen werden, ein Umbau ist nötig.

Sollten Sie in diesem Jahr absteigen und würden in der kommenden Saison aufsteigen, wären Sie folglich wieder in der gleichen Gruppe.

Wenn man im 100-Jährigen abgeht, ist es nicht gut. Aber genau das könnte ein Schachzug sein. Damit beschäftigen wir uns natürlich auch. In der nächsten Saison werden die Leute viel Geld in die Hand nehmen. Das ist unsere Chance.

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