Dass es soweit kommen konnte, lag an einer langen Spielunterbrechung in der zweiten Halbzeit. Benjamin Kann - Abwehrspieler von SW Wattenscheid 08 - war im Zweikampf mit einem Spieler der Gastgeber von Westfalia Wickede gestürzt und unglücklich auf dem Arm gelandet. Ein Krankenwagen musste ihn abholen. "Benjamin wurde noch in der Nacht mehrere Stunden notoperiert", berichtet der Sportliche Leiter Markus Nowak. Kann erlitt einen Unterarmbruch und wird lange fehlen. Nowak befürchtet sogar, dass Kann, der immer wieder mit Blessuren zu kämpfen hatte, sich entschließen könnte, seine Karriere zu beenden.
Der Ausfall von Kann und der Platzverweis von Seneciel tun Wattenscheid richtig weh. Mit acht Punkten steht der Verein weiter auf einem Abstiegsplatz. Die drei Punkte aus dem Spiel gegen den DSC Wanne-Eickel, die dem Verein kurzfristig gutgeschrieben wurden, sind wieder weg, da der DSC das Problem klären konnte. Und die Trainingsbeteiligung ist alles andere als gut.
"Wenn man gar nicht trainiert, wird es auch nichts"
"Es sind regelmäßig nur sieben, acht Leute beim Training. So kann man keinen Erfolg haben", sagt Nowak, der sich vor allem über die Gründe ärgert, aus denen einige Spieler fehlen. "Viele melden sich wegen Prellungen oder Bauchschmerzen ab. Andere meinen, sie schaffen es wegen ihres neuen Jobs nicht. Ich freue mich für jeden, der eine Arbeitsstelle findet, aber wenn man gar nicht trainiert, wird es auch nichts."
Wattenscheid war eine der Überraschungsmannschaften der letzten Saison, kann in diesem Jahr aber nur selten an diese Leistungen anknüpfen. "Vielleicht ruhen sich auch einige auf den Lorbeeren des letzten Jahres aus", vermutet Nowak. Wenn die 08er nicht bald wieder in die Spur finden, könnte das zweite Jahr in der Westfalenliga das vorerst letzte sein.