Hassels Coach Michael Schrank findet die neue Westfalenliga 2 „stärker als die Oberliga“, ASC-Trainer Daniel Rios könnte „keine Abstiegskandidaten benennen“. Vor dem Start wird allerorts betont, dass das Niveau der Liga im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen ist.
Das liegt vor allem am TSV Marl-Hüls, der aus der Westfalenliga 1 in die Staffel 2 gewechselt ist und nach der Verpflichtung dreier Spieler von Regionalliga-Absteiger VfB Hüls von praktisch allen Trainern als absoluter Topfavorit gesehen wird. „Der TSV hat uns die Prognosen leicht gemacht“, sagt auch Frank Eigenwillig, der mit seinem FC Brünninghausen erneut zur Spitzengruppe gehören wird. Nachdem der FCB in der Relegation an Eintracht Rheine gescheitert war, steht nun der nächste Anlauf an. Mit ASC-Kapitän Alexander Enke und Stürmer Mo Salou vom Oberligisten SV Uedesheim wurde das Team hochkarätig verstärkt. Ein anderer Top-Stürmer ist hingegen weg. Eyüp Cosgun ist kurzfristig in die dritte türkische Liga gewechselt. „Er hat uns aber frühzeitig informiert, also alles in Ordnung“, betont Eigenwillig.
Schott traditionell unzufrieden
Das höhere Niveau der Liga ist aber auch durch die Aufsteiger bedingt. Neben Rückkehrer BV-Brambauer-Lünen, der zwar mit geringen Mitteln arbeitet, sich in der Vergangenheit aber trotzdem immer als unangenehmer Gegner erwiesen hat, und dem ähnlich eingeschätzten Hombrucher SV gibt es da noch den FC Iserlohn. Der Fusionsklub wird von vielen Trainern als Geheimfavorit gesehen. Für den FCI gilt es allerdings, den Abschied von Irfan Buz zu verkraften. Der war gerade erst im Sommer als Nachfolger von Dirk Eitzert verpflichtet worden, hat nun aber ein Angebot bekommen, dass er nicht ablehnen konnte. Christoph Daum holte ihn als Assistenten zum türkischen Erstligisten Bursaspor.
Trotz des kurzfristigen Trainerwechsels muss Iserlohn seinen Status als Geheimfavorit nicht aufgeben. Weniger geheim sind dagegen die Ambitionen des 1. FC Kaan-Marienborn. Dort gibt Trainer Peter Wongrowitz offen zu, dass die Siegener um den Aufstieg mitspielen wollen. Etwas vorsichtiger geben sich der SC Hassel, der sich nach einer hervorragenden Rückrunde auch dieses Mal Chancen ausrechnet, Westfalia Wickede, wo Trainer Marko Schott mit der Vorbereitung fast schon traditionell unzufrieden war und der ASC 09, der sich trotz aller Tiefstapelei nicht mit einer Wiederholung des sechsten Platzes zufrieden geben wird. Für Wattenscheid 08 dürfte es schwer werden, Platz fünf aus der Vorsaison zu bestätigen, vor allem die Defensivarbeit klappte in der Vorbereitung nicht so gut. Letztlich sind alle Prognosen aber nicht viel wert. Dass Zweckel aufsteigen würde, hätte vor einem Jahr schließlich auch niemand geglaubt.