Heute droht allerdings die Gefahr, dass die Lage eskaliert, wenn die Parteien aufeinander treffen. Doch genau davor warnt Lars Nierfeld noch einmal eindringlich. Der Marketingchef des 1. FC Köln, der sich den 2:0-Sieg über Oberhausen II anschaute und auch heute vor Ort sein wird, versucht als Kettwiger alles, um die Emotionen zu besänftigen. "Ich habe mit Steinsiek als auch mit der Opposition gesprochen und allen gesagt, dass es einen geplanten Ablauf ohne eine Schlammschlacht geben muss. Ich glaube, dass beide Partien nicht gut beraten sind, wenn es in persönlichen Anschuldigungen ausartet."
Der amtierende Vorsitzende des FSV: Jöran Steinsiek.
Viel lieber blickt er auf die bevorstehende Aufgabe: "Ich kann die Geschichte zwar nicht im Detail bewerten, aber ich bin zu einigen Punkten gekommen, die dem Verein eventuell helfen."
Die Vorschläge Nierfelds sind eindeutig und bringen das herrschende Chaos wieder auf die sachliche Schiene. Denn neben der wirtschaftlichen legt er auch Wert auf die sportliche Zukunft. "Steinsiek ist in der Pflicht, muss Transparenz in die Buchhaltung bringen. Das ist sein ureigenster Job, er steht in der Haftung", redet Nierfeld Klartext. "Um die Angst einer kurzfristigen Insolvenz zu nehmen, kann es in meinen Augen nur mit einer Gründung einer GmbH gehen."
Dieser Schritt war schon länger angedacht. Steinsiek erklärte bereits vor über einem Jahr via RevierSport, diesen Schritt zu vollziehen, doch bislang geschah nichts. Nierfeld erläutert: "So bleibt der EV weiter eigenständig. Damit ist der Verein relativ schnell frei, der Spielbetrieb wird über eine GmbH abgewickelt." Desweiteren würde sich Nierfeld bei der Diskussionsrunde auch einen Punkt bezüglich der Infrastruktur wünschen:
"Die Sportanlage muss verbessert werden. Zudem sollte man auch über einen Förderfond sprechen. Beide Seiten sollen zu diesen Punkten ihre Konzepte und Kompetenzen nennen, dann können sich die Mitglieder auch eine eigene Meinung bilden und brauchen ihre Entscheidung nicht auf persönliche Befindlichkeiten reduzieren." Nierfeld, der in der Domstadt sehr stark zeitlich eingespannt ist und sich aufgrund des engen Zeitfensters kein weiteres Amt vorstellen kann, allerdings beratend zur Seite stehen würde, weiter: "Damit könnte man eine Konsolidierung und den Schuldenabbau angehen. Ansonsten fährt der Karren vor die Wand."
Trainer Karl Weiß nimmt derweil die Angst, dass die Mannschaft bei einer Wiederwahl Steinsieks nicht mehr antreten würde: "Es ist nichts anders abgesprochen, als die Saison zu beenden."