Der Kapitän kehrt zurück an Bord. Kettwigs André Schwartz ist nach seiner Entzündung der unteren Bauchmuskulatur auf dem Weg der Besserung. "Es geht mir einigermaßen gut, ich hoffe, dass ich zum Trainings-Auftakt wieder dabei bin", ist Schwartz optimistisch, die langwierige Blessur auszukurieren. In den letzten drei Saisonspielen fehlte der Abwehrchef komplett, davor ließ er sich in Hamborn in der Halbzeit auswechseln. "Ich habe mich die ganze Zeit nur über die Runden geschleppt", gesteht sich der 28-Jährige nun ein. "Jetzt muss ich noch ein wenig aufholen, bin aber guter Dinge, dass ich danach wieder voll belastbar bin." Denn der Ehrgeiz hat den kaufmännischen Angestellten gepackt. "Eigentlich wollte ich ein wenig kürzer treten, aber die Mannschaft ist intakt und es macht einfach Spaß. Deshalb will ich so schnell wie möglich zurück." Ein Wechsel kommt für Schwartz nicht in Betracht. "Beim FSV passt alles. Wir haben zwar noch keine Gespräche geführt, aber ich gehe davon aus, dass ich bleiben werde." Wie wichtig der "lange" für die Essener ist, hat er oft genug bewiesen. Alleine mit seiner Kopfballstärke lässt der 1,90 Meter-Hüne den Gegner kaum Raum. "Aber es liegt nicht nur an mir, sondern am Team", zeigt sich Schwartz bescheiden und schiebt mit Blick auf das erfolgreiche Jahr 2005 nach. "Ich bin absolut zufrieden. Wir haben es geschafft, über unsere Erwartungen zu kommen. Wir haben mit 35 Punkten gerechnet, um nicht abzusteigen. Das werden wir schaffen." Schwartz weiter: "Wir halten uns gerne im Niemandsland auf. Je weiter wir von unten weg sind, desto besser. Für oben fehlt uns die Konstanz, also stehen wir dort genau richtig." Als Grundstein für den bisherigen Erfolg nennt Schwartz die Aufstiegs-Euphorie und Keeper Marco Glenz. "Ihn zu halten, wird nicht ganz so leicht sein", vermutet der Routinier, dass dem Torwart spätestens im Sommer etliche Angebote auf dem Tisch liegen werden. "Er ist der Grundstein für unseren Erfolg, menschlich ein Ass und hält die Truppe zusammen." Nachbesserungsbedarf sieht Schwartz, der seit nunmehr viereinhalb Jahren mit seiner Freundin Christina zusammen ist, aber auch. "Im defensiven Mittelfeld-Bereich könnten wir noch eine Auffrischung gebrauchen", hofft Schwartz, dass spätestens zur neuen Serie der ein oder andere Neuzugang noch dazu stoßen wird. Das ist auch nötig, denn das zweite Spieljahr ist bekanntlich das schwerste. "Ich habe schon zwei Jahren für Union Mülheim in der Verbandsliga absolviert und dort auch die Erfahrung gemacht", stimmt Schwartz zu und vergleicht: "Diese Klasse ist mit dem oberen Bereich der Landesliga zu vergleichen, deshalb war der Sprung für uns insgesamt okay. Lediglich die Leistungsdichte ist ganz anders, hier ist alles enger zusammen. Aber da kommen wir schon durch."
KETTWIG:Schwartz zum Auftakt zurück an Bord
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