Wer wünscht sich nicht ein solches Stürmerduo? 20 der 35 Saisontore beim VfB Speldorf haben Cemal Kelle und Dirk Roenz erzielt. "Dafür sind wir ja da", bleibt Roenz trotz allem bescheiden: "Die gesamte Mannschaft macht einen guten Job, ohne die anderen hätten wir auch nicht so viele Treffer schießen können."
Es passt einfach zwischen dem 35-jährigen Roenz und dem 27-jährigen Kelle. "Wir ergänzen uns gut", betont der Ältere der beiden, während der Ex-ETB-Kicker Kelle die Unterschiede auflistet: "Er ist schneller, dafür kann ich mit links besser schießen." Gemeinsam ballerten die beiden Speldorf auf Rang zwei der Tabelle. Kelle: "Der Aufstieg ist noch drin. Allerdings fehlt mannschaftlich noch einiges. Wir müssen eine klare Hierarchie aufbauen und uns endlich auch mal als richtiges Team präsentieren. Die mannschaftliche Geschlossenheit ist im Aufstiegskampf von großer Bedeutung." Außerhalb des Platzes treten die beiden Torjäger aber selten geschlossen als Doppelpack auf. "Wir mögen uns, haben aber andere Interessen", klärt Roenz auf.
Der gebürtige Mülheimer spielte früher oft im Mittelfeld, durch seine Torgefahr hat sich dann erst später "heraus kristallisiert, dass ich vielleicht ganz vorne noch besser aufgehoben bin." Als seine Stärken beschreibt der 1,83 Meter große Goalgetter vor allem seine Kampfkraft: "Ich bin überaus ehrgeizig, gehe lange Wege und hänge mich immer rein, gebe alles."
Kelle dagegen lebt er von seinen technischen Fähigkeiten im direkten Zweikampf. "Ich liebe 1:1-Situationen", schwärmt der gebürtige Türke (Sivas). In seiner Freizeit liest Kelle gerne und hört Reggae von Bob Marley. Außerdem ist der 1,79 Meter große Knipser in seinem ersten Lehrjahr: "Ich mache eine Ausbildung zum Krankenpfleger. Ein sehr schöner Beruf, der Spaß macht."
Wie lange die beiden Ballermänner noch gemeinsam auf Torejagd gehen, ist ungewiss: Kelles Vertrag endet am 30. Juni 2005, bisher ist keine Entscheidung getroffen. Mit vielen Toren will sich der Dribbelkönig für weitere Aufgaben empfehlen, betont aber: "Letztlich ist mir egal, wer von uns die Tore schießt." Und auch Roenze stellt klar: "Eine Wette zwischen uns gibt es nicht." Also können die beiden völlig hemmungslos weiter treffen. hg