Das eine Pünktchen ist zu wenig. Diese bittere Erkenntnis muss Mülheim nach dem 2:2-Remis gegen den fast sicheren Absteiger aus Bottrop machen, steht jetzt selbst mit mehr als einem Bein in der Landesliga: "Wir hätten für eine Minimal-Chance gewinnen müssen", verschließt Unions Coach Ernst Bachmann nicht die Augen vor der Realität: "Das Ergebnis bringt uns nicht weiter, sondern hat uns zurück geworfen."
Den Kampfgeist will der Trainer seinen Mannen zwar nicht absprechen, aber Bachmann hält nicht mehr die schützende Hand über seine Jungs. "Ich erzähle den Leuten immer wieder, welche Fehler sie unterlassen müssen, welche taktische Richtung wir einschlagen. Verstehen die Spieler es zu Beginn einer Saison nicht, ist es okay. Aber wenn es über einen längeren Zeitraum geht und sie es immer noch nicht kapieren, dann ist die fehelnde Qualität schuld."
Ausgerechnet im Schluss-Spurt erwartet Mülheim ein Hammer-Programm. Auftakt der "Abschieds-Tournee" sind Oberhausens Amateure (Sonntag, 15 Uhr). Bachmann sauer: "Es ist eine Unverschämtheit, dass bei diesen Teams immer fünf oder sechs Profis mitspielen. Da haben die kleinen Vereine keine Chance." Der 58-Jährige poltert: "Es wird ohne Sinn und Verstand reingepumpt. Das kann man leicht am Fall Denis Bushuev sehen. Würde RWO nicht immer von oben unterstützt, dann würden sie wie wir ganz unten drin stehen."
Bachmanns Frust ist verständlich, aber die fehlenden Zähler haben die Kicker von der "Südstraße" nicht gegen die vermeintlich Übermächtigen verloren, sondern in den direkten Keller-Duellen wie gegen Bottrop.