HAMBORN: Massen-Karambolage sorgt für Spruchkammer-Sitzung

Als sich die Hamborner am Sonntag-Vormittag auf den Weg zu ihrem Auswärts-Spiel in Richrath machten, war die Stimmung noch in Ordnung. Doch auf der Autobahn angekommen, änderte sich die Laune schlagartig. Rund 700 Meter hinter der Auffahrt Duisburg-Wedau der Alptraum für jeden Autofahrer. Rote Rücklichter blinken auf. Es bleibt aber nicht beim einmaligen Aufflackern, sondern die Lampen scheinen monoton rot. Stau!

Ingmar Putz, Trainer der „Löwen„, erinnert sich: „Am Breitscheider Kreuz war eine Massen-Karambolage von rund 17 PKWs.„ Konsequenz: Vollsperrung. Damit wartete Tuspo natürlich vergebens auf die Gäste. Nach einer dreiviertel Stunde Geduld dann die Spiel-Absage. Kurios: Der Ausfall zieht nun eine Verbandsspruchkammer-Sitzung nach sich. Staffelleiter Manfred Neufeld erklärt: „Wir müssen nun prüfen, ob die Hamborner wirklich im Stau standen und ob die Partie wiederholt wird oder nicht.„ Putz schüttelt den Kopf: „Welchen Grund sollten wir haben, nicht anzutreten? Ich kann mir bestimmt einen besseren Sonntag vorstellen, als drei Stunden im Stau zu verbringen.„ Der Coach war mit seinem Auto direkt hinter dem Mannschafts-Bus. „16 Uhr hat die Polizei angefangen, die Autobahn von hinten zu räumen. Da ich hinter dem Bus fuhr, konnte ich natürlich auch eher drehen. Gegen 17 Uhr war ich dann endlich wieder zu Hause in Neuss."

Eigentlich verständlich, doch der Verband hakt nach. Neufeld: „Der Bus der MSV-Amateure befand sich direkt hinter der 07'ern. Der MSV ist einfach abgefahren und kam pünktlich zum Spiel in Cronenberg, Hamborn nicht.„ Putz hält dagegen. „Als wir aus dem Fenster geschaut haben, dachten wir, es seien die Zebras. Doch es hat sich heraus gestellt, dass es eine B-Jugend-Mannschaft war.„ Deshalb poltert der Spieler-Trainer: „Wenn jetzt irgendwelche Opas meinen, Recht sprechen zu müssen, dann sollen sie es doch machen. Solch eine Sitzung ist doch Kappes. Wir haben keinen Neuzugang, der bei einem Ausfall spielberechtigt gewesen wäre und auch sonst keinen Vorteil, Richrath hatte keine Verletzungs-Sorgen.„ Im Gegenteil: „Wir müssen sogar noch den Bus bezahlen. Der Verein hat Kosten. Und dann so ein Unsinn. Wir werden mit der Polizei Rücksprache halten und uns eine Bestätigung der Vollsperrung einholen. Das dürfte dann wohl ausreichen, um es den Herrschaften plausibel zu machen."

Sollte der Verband zu der Erkenntnis kommen, dass es ein unbeeinflussbarer Grund war, der zum Ausfall geführt hat, wird die Partie am Gründonnerstag, den 8. April, um 20 Uhr nachgeholt. Wenn es sonst keine Probleme gibt ...