Wenn Ingmar Putz nicht mehr weiter weiß, dann fragt er einfach seine Frau. "Katja weiß Bescheid und kann alles objektiv beurteilen", sagt der Spieler-Trainer von Hamborn 07, der seiner Gattin auch jede Menge Sachverstand in Fußballfragen attestiert. Deshalb würde der 35-Jährige seine aktive Karriere auch sofort beenden, wenn Katja Defizite feststellen sollte. "Sie ist bei fast allen Spielen dabei. Wenn ich auf dem Platz nur noch Mist zeige, sagt Katja mir, dass Schluss ist", erzählt Putz.
Der Stürmer ist froh, dass ihn seine Frau so gut berät. Denn ob der Trainer Putz realistisch sieht, wenn dem Spieler Putz der Elan fehlt, kann wohl nie vollständig geklärt werden. "Ich traue mir das schon zu. Es ist aber gut, wenn da noch eine neutrale Person ist, die Ratschläge gibt", schmunzelt der frühere Münsteraner. Er weiß, dass es bis zum Karriereende möglicherweise nicht mehr lange dauert. Sein Kontrakt als Trainer von Hamborn wurde analog zum Spieler-Vertrag immerhin schon bis 2005 verlängert.
Putz ist gemeinsam mit seinem Assistenten Pitti Callea bemüht, am Holtkamp etwas aufzubauen. "In Hamborn gibt es viele junge gute Spieler. Hier kann etwas heran wachsen", sagt der Coach. Natürlich sind auch Talente dabei, die den Spieler Putz auf Dauer verdrängen werden. "Ich weiß das. Noch habe ich Spaß am Spiel und werde gebraucht. Werde ich aber verzichtbar, stelle ich mich sofort an die Seitenlinie und streife die Trainerjacke über", sagt Putz. Bereits Ende Januar sei das im Nachholspiel gegen TuRu Düsseldorf der Fall gewesen, als er sich frühzeitig auswechseln ließ.
Zunächst einmal soll aber der Klassenerhalt manifestiert werden. Gegen TuRu setzte es beim 0:1 trotz ordentlicher Leistung die erste Niederlage in der Amtszeit des neuen Trainer-Gespanns. Das Gastspiel bei TuSpo Richrath am Sonntag dagegen fiel ins Wasser.