Der Tanz in den Mai findet in Davensberg in diesem Jahr im Waldstadion statt. Der SV Davaria lädt am Sonntag nicht nur zur blau-weißen Nacht, sondern will den schönen Brauch mit einem sportlichen Fest verbinden. Um 17 Uhr gastiert Spitzenreiter Hamm beim Tabellendritten. "Das wird ein großer Event", kündigt SVD-Spielertrainer Heiko Ueding an.
Denn der "Kult-Club aus der Davert" schickt sich an, die kuschelige Umgebung der Verbandsliga zu verlassen. "Ich bin sehr stolz auf das, was wir geleistet haben", nimmt Ueding den Höhenflug seiner Elf mit einer gewissen Genugtuung zur Kenntnis.
Ist im Sommer vor einem jeden Saisonstart die Meinung der Experten gefragt, welche Teams die heißesten Kandidaten auf den Aufstieg seien, wird die Davarai in schöner Regelmäßigkeit erwähnt. Das wundert Ueding, denn seit dem Rückzug des ehemaligen Hauptsponsors hält sich der Ascheberger Vorort-Verein vorwiegend durch das Engagement der 1.400 Seelen zählenden Dorfgemeinde über Wasser. "Als ich 2001 hier hin kam, sah es wirtschaftlich noch ein wenig besser aus. Zwar haben wir die nötigen Unterlagen zur Lizenzierung für die Oberliga eingereicht und würden uns gegen einen Aufstieg nicht wehren. Aber falls wir wirklich hoch gehen, werden wir keine großen Sprünge wagen", kündigt Ueding, der seinen Vertrag bis 2007 verlängert hat, an. "Es gibt doch genügend Beispiele, wie Vereine von der Ober- gleich bis zur Landesliga durchgereicht wurden", nennt der frühere Regionalliga-Kicker (Wattenscheid 09, RW Essen, Preußen Münster) nur den SC Herford als negatives Vorbild.
Inzwischen haben Routiniers wie Olaf Buschkötter und Carsten Becker (beide früher Preußen Münster) und Daniel Kuhn (ehemals SC Verl) Davensberg verlassen, doch mit dem Ex-Gütersloher Volker Nenne zählt noch ein Kicker der alten Garde zum Stamm. Der soll gegen die Hammer Spielvereinigung für eine Überraschung sorgen, was aber nach Uedings Einschätzung am souveränen Alleingang des Klassenprimus nichts ändern wird. "Ich habe schon in der Winterpause gesagt, dass Hamm mit zehn Punkten Vorsprung Meister wird. Die haben für die Liga einen überragend besetzten Kader und können sogar nachlegen, wenn mal zwei, drei Leute verletzt ausfallen. Das können die anderen Teams von oben nicht", nickt der Inhaber einer Billigläden-Kette.
Lokalkolorit bringt am Sonntag ausgerechnet Gäste-Coach Wolfgang Sandhowe mit, der gebürtiger Ascheberger ist und fernab der eigenen Familie in Potsdam unter der Woche in seinem Elternhaus wohnt.