In Stadtlohn gehen die Lichter aus und Manfred Ostendorf hat schon einmal ein paar Kerzen angemacht. Das tat der Trainer des ortsansässigen SuS aber nicht wegen der miserablen sportlichen Lage seiner Mannschaft, sondern weil bei dem plötzlichen Wintereinbruch am vergangenen Wochenende in vielen Gemeinden im nördlichen Münsterland das Licht ausfiel. Auch wir hatten zwei Tage keinen Strom und kein Wasser, machte es sich Ostendorf mit seiner Familie bei flackernden Wachslichtern gemütlich.
Seit Mitte dieser Woche ist auch wieder an Fußball zu denken. Denn am Sonntag kommt es in der Verbandsliga zum absoluten Kellerduell. Das Schlusslicht Paderborn II empfängt den Vorletzten aus Stadtlohn. Gegen wen sollen wir denn gewinnen, wenn nicht da?, will Ostendorf wissen und meint das nicht ohne Respekt vor dem Gegner.
Noch kann der 41-Jährige beim langjährigen Oberligisten in Ruhe arbeiten, obwohl die Verantwortlichen der Fußball-Abteilung in der vergangenen Woche Coach und Team an einen Tisch holten, um die Lage zu analysieren. Die Elf wird bis zur Winterpause eine Reaktion auf die derzeitig missliche Tabellensituation erkennen lassen müssen ansonsten wird es eine Reaktion aus dem Abteilungsvorstand geben, ließ Rudi Schipper, Sportlicher Leiter beim SuS verlauten, machte aber gleichzeitig klar: Unter dem Strich bleibt festzuhalten, dass wir die Mannschaft samt Trainer Manfred Ostendorf für so stark halten, dass sie gemeinsam diese Situation klären wird.
Das sieht der genau so, schon aus Eigennutz. Ich bin seit sieben Jahren in Stadtlohn. Das jetzt ist gewiss nicht die schlechteste Truppe, die ich in der Zeit beisammen hatte, aber sie spielt leider nicht effektiv genug, stöhnt Ostendorf. Wir laden den Gegner regelmäßig durch leichte Fehler zu Toren ein und vorne verwerten wir unsere Chancen nicht.
Die vor Saisonbeginn radikal neu formierte Elf scheint sich selbst zum Ende der Hinrunde noch nicht in der fünften Spielklasse gefunden zu haben. Dennoch will der Verein personell nur dann nachlegen, wenn es sich anbietet. Wir suchen schon seit dem Sommer zwei Defensivleute, doch bisher ist nichts passiert, klärt Ostendorf auf. Falls sich jemand aus dem angrenzenden Ruhrgebiet anbietet, hätten wir aber nichts dagegen.