Das Duell der Traditionsklubs sahen 442 Zuschauer – ein Rekordwert seit dem Abstieg aus der NRW-Liga 2010. Im Laufe der ersten Halbzeit mischten sich zusätzlich 25 Polizeibeamte unter das Volk. Die wurden alarmiert, nachdem es zu leichten Handgreiflichkeiten in der Kurve kam. „Es ist aber alles glimpflich abgelaufen“, erklärte Geschäftstellenleiter Gerd Abstins nach dem Abpfiff.
Den erlebte Wattenscheids Innenverteidiger Jascha Keller aus der Kabine. Fünf Minuten vor Schluss sah das Urgestein den roten Karton. „Mein erster Platzverweis“, schüttelte Keller den Kopf. „Völlig überzogen“, befand Pawlak, selbst Erkenschwicks Sebastian Westerhoff attestierte dem Schiedsrichter keine gute Leistung: „Man kann so ein Spiel auch zerpfeifen.“
Insgesamt aber hielt sich der Frust bei Erkenschwicks Nummer Zehn in Grenzen. „Wir haben gut dagegen gehalten. Auch wenn der Saisonstart in die Hose gegangen ist, noch ist nichts verloren“, zeigte sich Westerhoff optimistisch. „Wir müssen schauen, dass sich die personelle Situation entspannt.“ In der Tat ist die Spielvereinigung mit gerade mal zwölf gesunden Feldspielern angereist.
Lukas Fronczyk freute sich über das erste Spiel ohne Gegentor in dieser Saison. „Eine gute Mannschaftsleistung“, befand der Schlussmann, der seine eigene Leistung humorvoll kommentierte: „Da bin ich wohl zwei oder dreimal angeschossen worden.“ Er hatte viel zu tun, seinen Vorderleuten wollte er trotzdem keinen Vorwurf machen: „Man muss sich mal den Altersdurchschnitt anschauen. Das ist völlig normal. Keiner kann von uns verlangen, dass wir durch die Liga marschieren und Erkenschwick aus dem Stadion schießen.“
Das Saisonziel der Erkenschwicker, die einen Platz unter den ersten fünf anpeilen, bleibt trotz des Fehlstarts mit einem Zähler aus drei Partien weiterhin aktuell. Westerhoff: „Der Rückstand ist da, aber noch ist die Saison jung.“ Die finanzielle Lage am Stimberg soll sich indes beruhigt haben, wie der Angreifer erklärt: „Alles im grünen Bereich. Die Gehälter fließen pünktlich.“