„So ist es im Fußball halt. Wir haben gefühlte 80 Prozent Ballbesitz, der Gegner kommt zweimal vor das Tor und schon klingelt es. Wir haben drei oder vier Hochkaräter und stehen wieder mit leeren Händen da. Es ist genau wie in der letzten Saison. Was soll ich machen? Ich kann die Dinger nicht selbst reinhauen.“
Pawlak darf es nicht, seinen Schützlingen will es einfach nicht gelingen. Die klar favorisierten 09er hatten das Spiel im Griff, ließen sich aber zweimal klassisch auskontern. Zum ersten Mal in der 32. Minute, als Maik Knapp nach Vorarbeit von David Nyenhuis per Lupfer vollstreckte. Pawlak: „Das geht gar nicht. Da sind wir in Überzahl, Simon Rudnik macht nicht mit, schon klingelt es. Dafür gibt es keine Entschuldigung.“
Rechtsverteidiger Rudnik blieb in der Kabine, aus der seine Teamkameraden mit guten Vorsätzen kamen. Linksverteidiger Kevin Brümmer erzielte bei einem seiner antrittsstarken Ausflüge in die Offensive das 1:1 (49.) - der Startschuss für eine Wattenscheider Angriffswelle. Sven Preissing (64.) traf per Kopfball das Aluminium, ebenso Innenverteidiger Christian Luvuezo nur Sekunden später. Dem eingewechselten Neu-Wattenscheider Vaidas Rocys fehlte alleine vor Keeper Marvin Weusthoff das nötige Glück. „Geht davon einer über die Linie, läuft für die Wattenscheider alles nach Plan. Aber wir haben die ganze Zeit angedeutet, dass wir gefährlich werden können“, befand Hevens Trainer Hans Bruch.
Wie gefährlich, bewies Nyenhuis nach Vorarbeit von Kapitän Besim Kasumi in der 82. Spielminute. Der schnelle Konter über die rechte Seite führte zu einer Überzahlsituation und zum Siegtreffer für die Wittener. Kasumi: „Wir haben gut organisiert und kompakt gestanden. Dass wir durchaus in der Lage sind auch mal einen guten Ball in die Offensive zu spielen, hat man spätestens jetzt gesehen.“
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