Krefelds Trainer Peter Wongrowitz traute seinen Augen nicht: „Ich glaube, der Weihnachtsmann wohnt in Uerdingen“, sagte er nach den zwei groben Fehlern seiner Mannschaft. „Wir haben heute zwei Geschenke verteilt. Aus dem Spiel heraus hatte Düsseldorf nicht eine einzige Chance.“
Danach lobte er dann aber das Engagement seiner Mannschaft. „Dass wir mit zehn Mann nachher das Spiel gemacht haben, spricht für uns. Konditionell haben wir keine Probleme, da können wir jeden überlaufen.“
Dem schloss sich sein Gegenüber Frank Zilles an und verteilte ein Kompliment an die Krefelder. „Uerdingen hat eine tolle Moral bewiesen. Nach dem 0:2-Rückstand hatten sie nichts mehr zu verlieren.“
Ein wenig ärgerte sich TuRUs Coach über zwei verschenkte Punkte. „Schade, dass wir den Vorsprung verspielt haben. Aber in der zweiten Hälfte waren wir nicht abgezockt genug die Führung einfach runter zu spielen.“
Zumindest in der ersten Hälfte war seine Mannschaft tonangebend. „Wir wollten hier drei Punkte mitnehmen und darum haben wir den KFC immer wieder unter Druck gesetzt.“ Zilles wusste vom neuen KFC-System, das seine Elf gnadenlos ausnutzen sollte. „Uns war klar, dass die Abstimmung da noch nicht ganz stimmen konnte.“
Krefelds Moritz Steiner sah das ein wenig anders. „Wir haben die ganze Woche mit dem neuen System trainiert. Jeder kannte seine Aufgaben und Laufwege.“
Auch der Mittelfeldmann, der zum Zeitpunkt der Krefelder Tore bereits ausgewechselt war, lobte die Moral seiner Teamkameraden. „In Unterzahl drehen wir das Spiel noch. Das ist einfach unglaublich. Eigentlich müssten wir uns wie Sieger fühlen.“
Sein Kapitän Erhan Albayrak war ratlos. „Es ist doppelt so schwer immer wieder Gegentoren hinterher zu laufen. Wir betreiben viel Aufwand für nichts.“ Wie in den vergangenen Partien spielte der KFC erst nach einem Rückstand richtig gut.
Gästekeeper Dennis Prostka hatte mehrere Erklärungen, warum TuRU die Führung noch aus der Hand gab: „Uerdingen hat sich von den Zuschauern antreiben lassen. Das ist wirklich einmalig.“ Außerdem: „Das Spiel war extrem kräftezehrend. Auf dem tiefen Boden waren wir müde.“
Dem Geläuf gab er auch die Schuld für seinen Ausrutscher beim Abstoß. „Auf dem nassen Boden passiert das schon mal. Aber es waren noch genug Leute auf dem Platz, die den Schuss hätten verhindern können.“ Doch er zeigte sich noch reumütig. „Den Treffer nehme ich auf meine Kappe, ganz klar.“