Markus Kurth hat in seiner Karriere schon viel miterlebt. Eigentlich sollte man dem 36-Jährigen am ehesten zutrauen, ein Gespür dafür zu entwickeln, ob eine Mannschaft Erfolg haben kann. Spricht man ihn auf das Potenzial der aktuellen Essener Besetzung an, blockt der Routinier jedoch ab: Natürlich, man müsse immer von der eigenen Leistungsfähigkeit überzeugt sein.
„Aber dieses Jahr eine Prognose abzugeben, damit will ich lieber vorsichtig sein. In der letzten Spielzeit haben wir ja gesehen, dass es damit nicht immer so leicht ist.“ Wer aktuell noch eines mahnenden Beispiels bedarf, dürfte in Münster fündig werden. „Daran sieht man ja, dass es sehr schwer ist“, nickt Kurth. Für die Rot-Weissen ginge es daher vorerst darum, von der Hand in den Mund zu leben - ohne Gedanken an den übernächsten Spieltag, geschweige denn den Aufstieg. „Für uns ist nur wichtig, dass wir nicht so einen Fehlstart hinlegen wie eben Münster. Wir müssen erstmal nur zusehen, dass wir von Anfang an oben mit dabei sind.“
Nächste Ausfahrt: Gelsenkirchen-Schalke, auswärts! Der dazugehörige „Fluch“ wird am Montag 333 Tage alt. Kurth kann‘s schon fast nicht mehr hören und baut auf die Neuen: „Wir haben uns gesagt, dass wir gar nicht daran denken wollen, was gewesen ist. Außerdem haben wir viele neue Spieler, die im letzten Jahr noch gar nicht dabei waren und das Gefühl, auswärts so lange ohne Erfolg zu sein, noch gar nicht kennen“, erklärt der „Oldie“ und fügt hinzu: „Ich hoffe auch, dass sie es gar nicht erst kennenlernen.“
Zumindest von der Kulisse her wird aber erst gar keine Gastspiel-Atmosphäre aufkommen: „Wir haben ja das Glück, dass wir sowieso schon viele Zuschauer haben, manche Partien sind aber so weit weg, dass eben nur 500 mitkommen. Deshalb ist es schon etwas Besonderes, wenn wir vor so vielen Leuten spielen.“ Und eine schöne Gelegenheit, dem Auswärtsfluch noch vor seinem ersten „Geburtstag“ den Garaus zu machen.