Eigentlich eine erwartbare Entwicklung. Allerdings längst nicht selbstverständlich. Denn neben dem langen Innenverteidiger hat Thomas Strunz nämlich auch Michael Lorenz und Silvio Pagano unmissverständlich klargemacht, dass ihre Zeit bei Rot-Weiss Essen abgelaufen ist und er nicht mehr mit ihnen plant.
Der Haken an der Sache: beide haben noch laufende Verträge und beide sind offenbar nicht gewillt, vorzeitig den Abgang zu vollziehen. Nachdem Lorenz (RS berichtete) bereits angekündigt hat, am 1. Juli am Trainingsauftakt teilzunehmen, wird Strunz mit Silvio Pagano wohl ein weiteres bekanntes Gesicht begrüßen.
Der Italiener weilte bis zum Wochenende im Ausland, allerdings nicht auf aktiver Jobsuche. „Ich schaue mich natürlich um, aber noch habe ich nichts Neues gefunden“, verrät der 23-Jährige. Heißt im Klartext: Strunz wird weiterhin mit dem Mittelfeldmann planen müssen - was sich natürlich auch auf die Etatplanung niederschlägt.
Dennoch reagiert der Teamchef gelassen auf den möglichen Verbleib der beiden Aussortierten. „Es ist natürlich das gute Recht eines Spielers, weiter bei uns zu bleiben, schließlich besitzen die Verträge nach wie vor Gültigkeit.“
Klingt erstmal versöhnlich, allerdings schiebt der Ex-Münchner sogleich ein dickes „Aber“ hinterher: „Ich gehe davon aus, dass die Kicker, die noch Vertrag haben, aber bei uns keine Rolle mehr spielen, auch nicht mehr am Trainingsbetrieb teilnehmen. Es muss also jeder für sich entscheiden, wie förderlich ein Jahr auf der Tribüne in der vierten Liga für die Karriere ist.“
Die nähere Zukunft könnte für Lorenz und Pagano sogar erstmal noch tiefer stattfinden - bei der U23, in der NRW-Liga. Für Pagano aber kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken: „Dann bin ich jetzt einfach mal gespannt, was mit mir noch so passiert. Ich warte erstmal ab, was in den nächsten Tagen noch so geschieht.“ Ein wenig frustiert klingt er dann aber schon: „Ich muss ja auch nicht immer alles nachvollziehen können.“
Was aber nichts an dem Umstand ändert: Stand heute hat Rot-Weiss Essen zwei hochkarätige Zugänge für die zweite Mannschaft - wenn auch alles andere als aus freien Stücken.