"Die Eintracht-Standards machten uns ordentlich zu schaffen, auch die langen Bälle auf Wilko Risser waren immer gefährlich." Kulm, dessen Trainer-Vita einen permanenten und auch logischen Aufstieg von der Jugend bis zur ersten Mannschaft kennt, kämpft: "Wie man weiß, war ich in meinem vorherigen Job auch Druck ausgesetzt." Als Polizeihauptkommissar. Kulm: "Ich habe gelernt, damit umzugehen. Wenn der Druck sich auf mich entlädt, dann ist das in Ordnung. Wir sind auf einem guten Weg mit jungen Leuten, ein Neuaufbau findet statt, wir lassen unser Ziel nicht aus dem Auge."
Thomas Strunz ging nach dem Schlusspfiff in die Kurve, Sebastian Zinke, Stefan Lorenz, Robin Himmelmann auch. Zinke: "Es war ein Versuch, mit den Fans zu reden. Aber das war sehr schwierig." Zinke fühlte mit der stinkigen Kulisse: "Die Fans kommen jedes Auswärtsspiel mit, sind natürlich tierisch enttäuscht, was ich verstehen kann. Wir müssen uns bei den Anhängern bedanken und uns für die Leistung entschuldigen. Wir sind alle nicht zufrieden." Etwa 300 Anhänger waren aus dem Revier mitgekommen.
Robert Mainka schüttelte nur noch mit dem Kopf: "Das ist eine riesige Enttäuschung, ich kann das kaum in Worte fassen. In Durchgang eins gingen wir in Führung und waren klar die bessere Mannschaft." Wofür man sich nach dem Schlusspfiff nichts kaufen konnte. "So lange wir Fußball spielen, sind wir überlegen. Nach der Pause weiß ich nicht, was los war." Risser traf für Trier. "Das war ein ganz dummes Gegentor. Der Frust ist einfach unfassbar groß."

Robert Mainka (Foto: firo).
Dennis Bührer war geladen: "Wir haben es alle versemmelt." Das Wort Aufstieg bringt ihn nahezu auf die Palme. Der Ex-Freiburger: "In der einen Woche sind es zwölf Punkte Abstand auf Kaiserslautern, dann neun, dann wieder elf." Rechenspiele sind mit Bührer nicht zu machen: "Wir denken von Spiel zu Spiel, was am Ende dabei raus kommt, sehen wir dann."
Mike Wunderlich analysierte, warum es nicht mit dem eigentlichen Pflicht-Dreier klappte: "Es hat in den letzten fünf bis zehn Minuten vor der Pause angefangen, dass wir nicht mehr nach vorne kamen. Wir haben nicht wie in der ersten halben Stunde einfach agiert." Später einfach gar nicht mehr. "Nach dem Wiederanpfiff kamen wir ganz ordentlich aus der Kabine." Aber ohne Ertrag. Wunderlich: "Die Konter müssen besser ausgespielt werden. Das geht Woche für Woche so, wir müssen einen zweiten Treffer nachlegen. Stattdessen kriegen wir einen unglücklichen Treffer. Ich glaube, wir haben alles versucht. Wir haben vor zwei, drei Wochen gesagt, jeden einzelnen Spieltag anzugehen, jetzt nehmen die Optionen natürlich ab, der Rückstand nimmt dagegen zu. Wir müssen den Kopf aus der Schlinge ziehen."
Das für Samstag, 4. April, angesetzte Diebels-Niederrheinpokal-Halbfinale gegen den WSV Borussia wird verlegt. Der Knaller findet entweder am 21. oder 22. April im Georg-Melches-Stadion statt.
Nach dem Spiel konnte Anhänger-Unmut registriert werden. Die Polizei zeigte sich. Danach war Ruhe.
Es fehlten: Marcel Stiepermann (Erkältung), André Maczkowiak (Oberschenkel-Verletzung), Tayfun Cakiroglu (seit Saisonstart zur U23 suspendiert), Jozef Kotula (Rot-Sperre), Oliver Ritz (gewechselt zu Jahn Hiesfeld), Arda Yavuz (gewechselt zu Hacettepe Spor Kulübü), Vincent Wagner (nach langer Verletzung bei U23).
"Wasser marsch" hieß es zwischen der 73. und 76. Minute, als auf dem Platz gleich zweimal eine Sprinkler-Anlage anging und die Pfützen mit Besen-"Gewalt" bekämpft werden mussten. Triers Malick Traore wollte die Zeit nutzen und mit Sebastian Zinke eine Wasserschlacht anfangen.

Foto: firo.
Vor dem Match verlängerten die Eintracht und Coach Mario Basler die Zusammenarbeit bis zum 30. Juni 2012. Das Papier deckt alle Spielklassen zwischen Oberliga und 2. Bundesliga ab. Der 40-Jährige ist parallel auch aktueller Sportlicher Leiter. SVE-Vorstandsmitglied Robert Bläsius verspricht sich dadurch "Aufbruchstimmung". Der Ex-Nationalspieler ist seit dem 8. September 2008 im Amt. Auf der Pressekonferenz im proppevollen ViP-Zelt wurde jedes Basler-Statement beklatscht. Es wurde sich durch die Offiziellen auch ausdrücklich bedankt, dass Basler dem Klub die Treue hält.