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RWE: Vor zehn Jahren hieß Kaiserslautern II Adler Osterfeld
Nichtaufstieg wäre dritter Abstieg

RWE: Vor zehn Jahren hieß Kaiserslautern II Adler Osterfeld
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Rot-Weiss Essen ist aktuell nicht weiter, als man vor knapp zehn Jahren auch war.

Nach einer erneuten Durchreiche aus der Zweiten Bundesliga in Richtung Viertklassigkeit kämpft man darum, die Geduld des Umfeld durch permanente Frustrationen nicht zu überfordern. Parallelen gibt es zur damaligen Spielzeit in der Oberliga Nordrhein. Finanziell ist es ein va banque-Spiel. Damals sprang ein gewisser Dr. Michael Kölmel mit seiner Kinowelt ein und wurde bejubelt, jetzt will man diesen Mann, der einem Hauptteil der roten RWE-Zahlen in der Bilanz symbolisiert, umbedingt los werden, um weitere wirtschaftliche Schritte in eine vernünftige Zukunft zu gehen.

Diese soll in den nächsten fünf Jahren in Richtung Liga zwei führen, so lautete das Ziel, das Thomas Strunz, Geschäftsführer Sport des deutschen Meisters von 1955 vor der Saison ausgegeben hat. Wenn man sich zurücksinnt, auch in der damaligen Oberliga Nordrhein galt RWE als unumstrittener Gigant, konnte dem aber nicht wirklich dominant gerecht werden.

Damals funkte Adler Osterfeld dazwischen und nervte gewaltig, auch die Zweitvertretung von Borussia Mönchengladbach zeigte sich unbeeindruckt. Durchgesetzt wurde sich damals erst spät auf der Zielgeraden, vorab gab es sogar einen Trainerwechsel (Dieter Tartemann ging, Klaus Berge kam).

Aktuell hetzt das Team von Coach Michael Kulm elf Zähler hinter der zweiten Mannschaft des 1.FC Kaiserslautern her, liegt drei Punkte hinter Borussia Dortmund II. Während die "Teufel" jedoch all ihre Kraft im Club darauf konzentrieren, die Zweitligaauswahl unbedingt wieder in der Bundesliga zu platzieren, hat der BVB die ausdrückliche Vorgabe, nach dem nächsten Sommer drittklassig zu agieren.

Das will - muss - auch RWE, weil es in einer nächsten viertklassigen Spielzeit nicht einfacher wird, weil für eine solche Spielzeit auch erneut mächtig um Spieler gebuhlt werden müsste. Ein Nichtaufstieg nach den noch folgenden 16 Matches würde wie ein dritter Abstieg bewertet. Alles andere wäre ein Streuen von Sand in die Augen des Umfelds.

Insbesondere Strunz weiß das ganz genau, der - das muss man zugeben - durch angenehme Sachlichkeit glänzt und versucht, Floskeln und haltlose Parolen zu vermeiden. Auch die Begriffe Mythos und Marke hörte man zuletzt nicht mehr, weil der erste einfach gar nicht mehr existiert, wenn überhaupt jemals da war, und man beim zweiten aktuell nach einer wirklichen Identität sucht. Zuhause packte man zuletzt sein weihnachtliches Frustpäckchen, auswärts glänzte man durch furchtbar weiche Knie. Zuletzt platzte selbst dem besonnenen Kulm der Kragen - das war eine deutliche Positionierung, die sein musste, damit einem nicht jeder Gesprächspartner mit Kopfschütteln begegnet.

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